Paradigmenwechsel Krieg

Heute hörte ich ein interessantes Zitat eines spirituellen Lehrers, als er die Qualitäten der Astrologie kommentiere:

„Nichts ist per se schlecht oder böse, sondern alles hat seine Berechtigung. Auch Mars ist kein zerstörerischer Bösewicht, sondern eine wichtige Dynamik ohne der kein Fortschritt möglich wäre. Früher hat man gerne in Gut und Böse unterteilt, weil das ein einfacher Verstand gerne tut. Heute wissen wir allerdings, dass das gar nicht möglich ist, weil es das gar nicht gibt.“

Wissen wir das wirklich? Alle?

Oder vergessen wir diese Erkenntnis auf alles im Leben umzulegen? Gerade wenn es irgendwo Krieg gibt?

Ich bin wirklich überrascht über das einseitige Narrativ der Medien in Sachen militärische Konflikte. Angeblich handelt es sich ja dabei um objektive Berichterstattung, doch ich sehe nur die Geschichte eines einzigen Beteiligten.

Das ist nicht neu, allerdings erwarten wir uns schön langsam etwas Moderneres und intellektuell Forderndes, indem wir die Perspektiven aller Seiten hören und sehen dürfen.

Informations-Boulemie

In meiner Gymnasialzeit wurde ich gezwungen sowohl im Fach Deutsch als auch in Englisch Aufsätze darüber zu verfassen, warum der Einmarsch der USA Truppen z.B. in Kuwait wichtig und richtig wäre. Es gelang mir nicht ganz, weil ich die angebliche Gefahr versuchte nach zu plappern, aber wirklich überzeugt haben mich die dürftigen Faktenlage nicht.

Ein böser Diktator und Tyrann würde sein Land unter knechten, oder ein benachbartes feindlich annektieren wollen und das Volk muss befreit werden. Kurze Zeit später gab es heftige Spekulationen, dass dahinter wirtschaftliche Interessen standen und die Gefahr ziemlich übertrieben wurde, wenn nicht gar frei erfunden. Dieses Muster wiederholte sich mehrere Male im Laufe meiner Schulzeit. Und später auch. Immer und immer wieder. Genauso wie das Muster im Nahost-Konflikt und den ehemaligen Sowjetstaaten.

Lernfähigkeit

„Ein Affe lernt es nach dem 4. Mal“ sagt ein Bekannter von mir gerne. In diesem Fall scheinen die Menschen im westlichen Europa eine wesentlich schwächere Lernkurve zu besitzen. Nach etlichen Einmärschen, Überfällen und angeblichen Angriffen, die wir aus der Ferne beobachten können, suchen wir noch immer nach einem klaren Unschuldigen und Bösewicht in einem Konflikt.

Jahre später entsenden wir dann Spitzenpolitiker um dort wieder Frieden zu stiften und verleihen ihnen den Friedensnobelpreis. Man möchte beinahe meinen, das Sprichwort „Wenn sich zwei streiten, freut sich der Dritte“ trifft somit auf die Länder der diversen Nobelpreisträgern zu.

Aufwachen

Es genügt doch einen Schritt zurück zu machen um genau diese Wiederholungen und einseitigen Geschichtsschreibung zu durchschauen. Mit anderen Worten: es ist doch an der Zeit das Ammenmärchen vom Bösewicht einfach nicht mehr zu glauben.

Ich fordere noch einen Schritt mehr zu tun: wir sollten aufhören unsere Kinder und Schutzbefohlenen mit diesen dummen Narrativen zu quälen. Denn einerseits machen wir ihnen bei ihren eigenen Konflikten mit Schulkameraden oder anderen klar, dass immer zwei zu einem Streit gehören. Andererseits soll es aber in der großen weiten Welt da draußen nur so von gemeinen Aggressoren wimmeln, die die Guten überfallen. Das widerspricht sich – also was denn nun?

Magie

Der große Schamane und Lehrer Don Miguel Ruiz aus der Tradition der Tolteken Mexikos, warnt uns eindringlich vor der Macht des Wortes. Sowohl des gesprochenen, als auch des geschriebenen Wortes. Wird es nämlich negativ gebraucht, also jemand als Bösewicht oder Übeltäter bezeichnet so spricht man von schwarzer Magie.

Diese Magie richtet sich zum einen gegen die anderen, angeblich bösen Leute, aber es kommt auch immer wie ein Bumerang auf uns zurück. Die Neurowissenschaftler bestätigen sogar, dass unsere eigenes Sprechen um vieles stärker unser Wohlbefinden beeinflussen kann, als das was wir von anderen hören. Anders ausgedrückt: sobald wir andere als schlecht oder böse verurteilen, tun wir uns das selbst zehnmal so heftig an.

Ausweg

Wer meinen Blog schon kennt, weiß, dass jetzt die Lösung aus dem Dilemma kommt. Und die liefert uns auch Don Miguel in seinem Buch „Die vier Versprechen“ ( Anm.: ich hätte es mit „vier Vorsätze“ übersetzt).

Der erste Vorsatz, den man sich selbst vornehmen sollte, lautet nämlich:

Ich spreche so gut und edel wie nur möglich.

Ja – der Satz ist somit vollständig. Also weder über mich, noch andere, noch historisch belegte Übeltäter wird abwertend oder verurteilend gesprochen. Man kann sich anstatt über Katastrophen und Übeltaten, nämlich auch über Lösungen und alternative Handlungsweisen unterhalten. Natürlich mit einem Hauch von Bescheidenheit und Verständnis eines fehlbaren Menschen, der selbst am Ausprobieren und Lernen ist.


ALOHA Susanna

P.S.

Wer jetzt neugierig geworden ist, wie die weitere drei Versprechen lauten, die, und die alle anderen Glaubenssätze ersetzten sollen, hier kommen sie:

  1. Ich nehme nichts persönlich
  2. Ich mache keine Annahmen
  3. Ich gebe jederzeit mein bestes

Post Author: Susanna

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