Wie so oft zum Jahreswechsel beschäftige ich mich gerne mit Prophezeiungen, Vorhersagen und vielerlei Astrologie. Besonders spannend war es natürlich sich die Vorhersagen vom letzten Jahr für 2020 anzusehen und zu lesen, weil gerade das erste Corona-Jahr sehr einschlägig war. Abgesehen von der Jupiter-Saturn Konjunktion an der Wintersonnwende und der vorangegangenen Sonnenfinsternis ( 13. Dez.2020 Südamerika) begann 2020 das Wassermannzeitalter durch viele besondere, stellare Ereignisse so richtig zu wirken. Strukturen bröckelten, neue Wege mussten gefunden werden und viele wurden zuhause auf sich selbst zurück geworfen.
2012-2021 der Aufgang der sechsten Sonne
Äußerst interessant fand ich dabei einen Mexikaner, Sergio Magaña, der aus seinem Wissen der Tolteken ein ganzes Buch verfasste, das sich mit dem Zeitraum 2012-2021 beschäftigt. Anders als beim Maya-Kalender hat der toltekische Kalender mehr kleine Zähl-Einheiten, ist aber sonst im Charakter und Aufbau dem der Mayas sehr ähnlich. Und vor allem treten bedeutsame Ereignisse in beiden Kalendern exakt zum gleichen Zeitpunkt ein.
Sergio äußerte seine Zweifel an der Richtigkeit der Interpretation des Mayakalenders zu 2012 ( Weltende u.ä.) bereits viele Jahre zuvor. Im toltekischen Verständnis begann 2012 erst eine Übergangsphase in eine neue Ära, die gerade zur Wintersonnwende 2020 deutlich sichtbar und Ende Mai 2021 abgeschlossen werden würde. Eine gewaltige Veränderung in Gesellschaft und in den Werten, sowie ein Rückzug ins eigene Heim zeichnet sich durch den Aufgang der sechsten Sonne ab.
Die Qualität der sechste Sonne
Sonnen sind die große Zähleinheit im Kalender, die etwa 6000 Jahre ausmachen. Abwechselnd gibt es dabei eine dunkle und eine helle Sonne, wobei „dunkel“ die Qualität der Introspektion, des Träumens und des Femininen hat, so wie diese sechste. Zusätzlich entsprechen die Sonnen einer Tagesphase, also die sechste Sonne symbolisiert die Zeit von Mitternacht bis Morgengrauen und des tiefen Träumens.
Mit unseren Worten ausgedrückt, bringt die sechste Sonne Intuition, Schöngeistiges und gegenseitige Fürsorge mit sich. Ratio und Streben verlieren an Bedeutung, auch Kampf und technischer Fortschritt. An die Stelle von Intellekt und Theoretischem treten pragmatisches und ethisches Handeln aus dem Herzen heraus.
und natürlich wieder Quetzalcoatl!
Die gefiederte Schlange, die bereits 2012 laut den Prophezeiungen wieder kommen sollte und von einigen in der Sternenkonstellation vermutet wurde, wird auch wieder aktuell.
Sergio bietet allerdings noch eine weitere Interpretation der gefiederten Schlange an indem er sie ( unter anderem) der Kundalini gleichsetzt. Denn auch die mittel- und südamerikanischen Schamanen kennen den Energiekörper mitsamt seinen Zentren, die ganz genau den indischen Chakren entsprechen.
Der schlängelnde Energielauf entlang der Wirbelsäule, von unten beginnend, der schließlich im Oberkopf mündet und „den Geist öffnet“ ist vereinfacht gesagt die Kundalini. Diese Energiesäule durch die Chakren gleicht tatsächlich einer Schlange – die Federn entstehen durch die Entladung der Energie über das Stirnchakra. Nicht exakt gleich, da beim Kundalini in der Zirbeldrüse entladen wird, bei den Buddhisten sogar noch weiter hinten am Oberkopf. Aber doch so ähnlich, dass man nicht von reinem Zufall sprechen kann, wenn in Mittelamerika seit der Antike die gleiche Technik existiert.
Da die Venus bei den alten Mexikanern groß an Bedeutung und mit Quetzalcoatl an Qualität gleichzusetzen ist, kann man sich an ihr orientieren.
Venus: Schönheitssinn, Genußfreude, ästhetisches Empfinden, Harmoniestreben, Geselligkeit, Beziehungsfreudigkeit und Erotik sind die wichtigsten Entsprechungen dieser Wesenskraft.
Quelle: Astro.com
Träumen bei den Tolteken
Bekannt durch Carlos Castaneda in den späten 60er Jahren wurden „die Lehren des Don Juan“, einem Schamanen der Nagual Schule. Abgesehen von allerhand Heilmittel und Ayahuasca als bewusstseinserweiternde Droge, beschreibt der Ethnologe die Philosophie der alten Mexikaner als das Leben, das wir selbst träumen.
Auch Don Miguel Ruiz ( Bestseller „Vollendung in Liebe“) versucht uns zu erklären wie wir unser Leben als Schauspieler im eigenen Traum spielen. Es gilt dabei aufzuwachen und „luzid“ zu werden, um den Traum selbst zu lenken und das Bühnenbild zu verändern.
Sergio Magaña beschreibt allerdings zusätzlich noch 6 weitere Arten von Träumen, mit denen wir unser Leben gestalten, darunter am wichtigsten: luzide Nachtträume. Aber auch OBEs, also Astralreisen, Trancereisen und Tagträume gehören dazu.
Krafttierreisen kennt man ja schon
Auch unsere Traumreisen im Halbwachzustand ( Trance) können wir zu unserem Vorteil nutzen. In der toltekischen Tradition unternimmt man Reisen mit dem Jaguar für Heilung, Reisen mit dem Kolibri in Liebessachen und die Schildkröte soll materiellen Wohlstand bringen.
Sergio Magaña gibt in seiner Büchern und Seminaren auch noch allerhand anderer Techniken weiter, die jeder relativ schnell erlernen kann. Sie sind ähnlich wie bei Castaneda sehr körperorientiert und bedürfen nur einiger Übung, um sie anzuwenden.
Die Toltekische Sonne als größter Zyklus
Vor etwa 6000tausend Jahren ging laut Archäologen eine Zeitepoche zu Ende, die von Matriarchat und Nomadentum geprägt war. Begründet wird das oft mit der Verarbeitung von Metallen und deren Einsatz als Kriegswaffen und landwirtschaftliche Werkzeuge. In der indischen Geschichtsschreibung wird diese letzte Epoche auch Kali-Yuga, Metallzeit oder auch die Zeit des Streites genannt. Das sind sehr martialische Entwicklungen und es stellt sich demnach die Frage, ob wir jetzt wieder friedlicheren Zeiten entgegen sehen. Viele indische Gelehrte erwarten ein Satya-Yuga , ein goldenes oder göttliches Zeitalter.
Auch die großen Welt-Religionen sind erst den letzten sechstausend Jahren entstanden ( Annus Mundi in Wikipedia), also könnten auch sie durch ganz andere Philosophien abgelöst werden – die verkopfte Wissenschaft wird höchstwahrscheinlich kein Ersatz werden.
Viele Esoteriker erwarten die „Zeit des Erwachens“, einer Bewusstseinserweiterung, die den Mainstream erfasst. Das ist durchaus möglich, zumindest sind wir in einer Zeit angelangt, wo das eigenständige Denken und Selbstbestimmung über das eigene Leben laut gefordert wird und endlich Einzug halten sollte.
Erwähnte Bücher:
Sergio Magaña: 2012-2021 ( englisch)
Don Miguel Ruiz: Vollendung in Liebe
Carlos Castaneda: die Kunst des Träumens