Keine Pizza mit Spargeln, sondern ein kleines Wortspiel wiedermal. Ja – ich lerne gerade Italienisch und da ist mir natürlich dieses wunderschöne Wort für Frühling auf gefallen, nämlich primavera.
Auseinander gekitzelt handelt es sich also um die erste Wahrheit, die erste Realisation oder vielleicht sogar Manifestation. Das hat mich doch glatt inspiriert!
Stimmungsbilder
Es gibt sehr viele Religionen und Kulturen, bei denen mit dem Frühling erst das neue Jahr beginnt. Angefangen von muslimischen bis hin zu altgermanischen, läuteten die ersten Schösslinge das Erwachen eines neuen Zyklus ein. Das hat durchaus etwas an sich, es ist beinahe fühlbar.
Auch in uns regen sich die Geister vermehrt wieder und eine Art Aufbruchsstimmung macht sich breit. Selbst wenn sich das häufig in Verliebtheit oder neuen Gewohnheiten zeigt. Jeder spürt, dass etwas Neues kommen wird und freut sich auf Erlebnisse oder Erfahrungen. Wir stehen sozusagen in den Startlöchern für eine unsichtbare Zukunft.
Beschleunigung
Das Erwachsen hat auch seine Herausforderungen, denn mit zunehmendem Drang etwas zu tun, laden wir uns ganz schön voll. Um die Trägheit des Winterschlafs abzuschütteln und wieder in die Gänge zu kommen, bedarf es einiger Anstrengung. Das Tempo wird wieder flotter und dabei ist es oft nicht leicht den Kopf klar zu behalten. Aber es tut sich endlich wieder etwas!
Der graue Staub des Winters wird durch Regen und Sturm weg gespült und wir sind wieder mehr unterwegs. Es zieht uns wieder nach Draußen und wir erinnern uns plötzlich an viele Dinge, die wir noch erledigen wollten.
Stirb und Werde
Der Frühling ist aber auch die Zeit der gewaltigen Veränderungen, wie Todesfälle und Geburten sie deutlich anzeigen. Oberflächlich mag man es auf die Witterung schieben, dass die wärmeren Temperaturen den Alten und körperlich Schwachen zu schaffen machen, während sie in der Tierwelt zu Nachwuchs anregen.
Wir lassen vieles Alte los und blicken optimistisch nach vorne, weil der Sommer eine fruchtbare und kreative Zeit in Aussicht stellt. Auch ich habe mich schweren Herzens vom Körper meines heiß-geliebten, alten Hundes getrennt und sie über die Regenbrücke ziehen lassen. Es war an der Zeit und für uns beide eine große Erleichterung, der letzte Weg dahin allerdings recht schwierig.
Nichts geht verloren
Wenn mir allerdings Leute ihr Beileid zum Verlust bekunden, merke ich, dass ich das gar nicht so empfinde. Ganz im Gegenteil. Ich würde durch diesen tierischen Sonnenschein so reichhaltig beschenkt an Lebensfreude und wunderbaren Erfahrungen.
Niemand kann mir diese Erinnerungen nehmen und ich hüte sie wie einen Goldschatz in meinem Inneren. Die Bilder und Gefühle sind jederzeit präsent und abrufbar, genauso wie die Gewissheit, dass mein Lieblingshund ein tolles Leben hatte und wir das Beste aus allem raus geholt haben. Das war unser Vorhaben und wir haben es großartig umgesetzt.
Trauer darf sein
Natürlich habe auch ich ein paar Tränen verdrückt, ja sogar ein paar mehr. Klar.
Niemand steht so völlig über den persönlichen Dingen, selbst wenn ihm die größeren Zusammenhänge und Notwendigkeiten bewusst sind.
Ich habe mir einen Abend Zeit genommen um meine Trauer so richtig intensiv zu spüren und auch das auf seine Weise zu genießen. Man fühlt dann wieder das Leben durch die Adern fließen, die Intensität der Gefühle ist wie ein Rausch. Ein Rausch, den man eine positive Seite abgewinnen kann, weil er Anspannungen und Blockaden löst. Richtiggehend wegspült.
Next
Gerade die Konfrontation mit Geburt und Tod, mit den großen Themen des Lebens, rücken andere Problemchen wieder in eine vernünftige Proportion. „Relativieren“ nennt man das in der Psychologie, also das Erkennen um die tatsächliche Wichtigkeit und Bedeutung für das eigenen Leben.
Wenn nämlich jemand stirbt, erscheinen die Zahnpastatuben-Diskussionen erst recht lächerlich und vor allem völlig unnötig.
Stattdessen werden wir wieder auf die großen Fragen zurück geworfen, nämlich, was wir aus unserem Leben machen wollen.
Reminder
Genau deshalb bietet uns der Frühling die Gelegenheit, uns wieder mit unserer inneren Wahrheit auseinander zusetzten und uns daran zu erinnern.
- Wie möchte ich sein?
- Was möchte ich noch erleben?
- Was gibt meinem Leben wirklich Sinn und Bedeutung?
P.S.: Dream big!