Nein, ist kein Schreibfehler, sondern eine neue Wortkreation, die meiner Meinung nach nötig war. Denn Werbung, Medien und Politik haben unseren Lifestyle fest im Griff und dirigieren, wie wir uns verhalten. Mehr sogar, sie geben vor, wie die meisten Leute denken und worüber sie streiten sollen.
Information oder Unterhaltung?
Die größte Verantwortung für die Meinungsbildung im Mainstream ist sicherlich den Medien zuzuschreiben. Egal ob Zeitungen, Fernsehen oder Internet, sie liefern die widersprüchlichen Informationen und Ideen, die man sich mittags in der Kantine gegenseitig um die Ohren schlägt. Immer mehr verlieren wir uns in sinnlose Diskussionen darüber, was die Probleme seien, wie es richtig sei und wer daran Schuld sei. Jeder soll eine Meinung haben und diese verteidigen, einen klaren Standpunkt beziehen und dafür kämpfen. Doch wozu eigentlich? Diese Rechthaberei bringt uns doch weder Frieden noch Harmonie oder Zufriedenheit mit der Welt.
Woher diese Wut in den Leuten?
Egal worum es sich handelt, wenn man tiefer gräbt, stößt man immer auf irgendeine Form des Selbstbetruges. Denn man kann doch den Medien nicht völlig trauen und auch oft den eigenen Ausreden nicht. Schuldzuweisungen und Anklagen sind doch tatsächlich nur dann nötig, wenn man von sich selbst ablenken will. Also im Prinzip sind wir häufig mit uns selbst verärgert, weil wir vielleicht gegen unsere Prinzipen gehandelt haben oder keine zufriedenstellende Lösung für verzwickte Situationen gefunden haben.
Stattdessen verlieren wir uns in Rechtfertigungen der Hilflosigkeit, die nur den einen Zweck haben: uns wieder in unsere Energie zu bringen und uns lebendig zu fühlen.
An dieser Stelle bleibt man häufig viel zu lange stecken, trotzdem ist es ein angenehmerer Zustand, als der des gestressten Weglaufens.
Norm vs. Individualität
Es wird immer deutlicher, wie widersprüchlich die Anforderungen an den Einzelnen werden. Zum einen wird Anpassung und Konformität gewünscht, damit sich als große Masse gemeinsam etwas bewegen lässt. Gleichzeitig sollen wir selbst-denkend und individuell bleiben, kritisch und mündig.
Wir sollen unseren Verstand benützen und dabei authentisch bleiben und unserer Herzens-stimme folgen. Genau da sehen wir uns aber unterschiedlichen und manchmal sogar entgegen gerichteten Impulsen ausgesetzt.
Was denn nun? Wem nachgeben?
Meine ganz radikale Ansicht ist, der energetischen Anziehung zu folgen, den Verstand also unterzuordnen und ihn geeignete Argumente für bereits intuitiv getroffene Entscheidungen finden zu lassen.
die Faulheit der Machthaber führt zur Normierung
Das eigentliche Grundbedürfnis der Menschheit ist, dass sie sich gerne zu großen Gemeinschaften zusammen schließen möchte, um stark zu sein. Die Anführer und Organisatoren solcher Gruppen kommen leider manchmal auf die Idee, dass ihre Aufgabe wesentlich einfacher wird, wenn alle Menschen gleich sind. Also gleich sprechen, sich gleich verhalten und womöglich auch gleich denken.
Daher wurden Gesetze und Religionen eingeführt, Regeln und Vorgaben für das tägliche Leben, die ein reibungsloses Miteinander gewährleisten sollen.
Allerdings auf Kosten der individuellen Entscheidung, wie man leben möchte. Ein Kompromiss, der nur allzu leicht unausgewogen wird. Im Extremfall müssen Leute, sogar heute noch, Kleidervorschrift sowie Verhaltenskodex befolgen und werden dazu noch ihrer Reisefreiheit beraubt.
Wir sprechen dann von totalitären Systemen oder Kulten, die ihre Mitglieder micromanagen, sodass sie praktisch ihres freien Willens völlig beraubt werden.
Religion ist doch nur politisierte Spiritualität
Genau an dieser Stelle ist Spiritualität politisch geworden. Nämlich dort, wo religiöse Führer Regeln für das Zusammenleben ausgeben, die Restriktionen gleichen und zu Intoleranz aufrufen. Was zuerst eine Anleitung oder Option war, wird zur Pflicht erkoren, um das persönliche Heil zu gewährleisten. Man geht sogar soweit eine Identifikation zu erschaffen, die den Einzelnen über andere religiöse Kulturen erhebt und ihn zu Vergleichen anstiftet. Und das widerspricht meist den spirituellen Grundprinzipien, die in beinahe jeder Religion ein friedliches und konstruktives Miteinander vorsehen. Doch beinahe jedes Machtkonstrukt, das auf einer Religion basiert, verleugnet das in seiner Umsetzung im Praktischen und lässt stattdessen Gruppierungen entstehen, die einander anfeinden. Das entzieht sich jeder Logik und ist vor allem von Kindern schon leicht zu durchschauen.
Christen können nicht alle Mitmenschen lieben wie sich selbst und dann gegen sie in den Krieg ziehen und morden, was wiederum den 10 Geboten widerspricht. Genau das Gleiche gilt für alle anderen Religionen, Sekten, Kulte und natürlich auch politische Vereine.
Säkularisierung ist unnötig
Es nützt als rein gar nichts Staat und Religion zu trennen, denn in beiden Machtbestrebungen finden sich die gleichen Denkfehler wieder. Beide zielen darauf ab, die eigene Gemeinschaft zu stärken und verraten dabei ihre eigenen Grundsätze, indem sie Bedrohungen außerhalb erschaffen oder vergrößern.
Warum?
Weil nichts so sehr zusammen schweißt, wie ein gemeinsamer Feind. Sei es ein anderes Land, eine andere Kultur oder gar ein Fabelwesen wie der Teufel.
Doch das ist nichts anderes als manipulative Angstpolitik und sie ist auch heute an jeder Straßenecke zu finden.
Mut zum eigenen Denken
Wer das einmal durchschaut hat, der wendet sich ab von einer Gemeinschaft, um sich bei nächster Gelegenheit mit der nächsten zu identifizieren. Denn das Austreten aus dieser Angstkultur ist ein einsamer Weg, der nicht nur sehr viel Mut braucht. Er erfordert auch sehr viel Denkarbeit, um sich von all den Unwahrheiten zu befreien, die uns eingeredet wurden.
Er belohnt aber mit Stärke und Gelassenheit, mit Frieden, Entspannung und Freude.
Alles Liebe, Susanna