Grenzen des Wachstums

Halbwissen

Leider begegnet es mir immer wieder bei sogenannten spirituellen Lehrern oder Coaches, dass sie scheinbar ein Teil der Wahrheit gut in sich verankert haben, aber einige Ansichten mehr dem kommerziellen Mainstream gleichen. Gerade heute wieder hat eine gute Manifestations-Expertin gemeint, dass sie weder das Wetter ändern könnte noch im Lotto gewinnen, denn das sei schier unmöglich.

Eine Anfänger-Übung bei Schamanen oder spirituellen Führern.

Dieses „Unmöglich“ begegnete mir früher in den Wissenschaften, genauer gesagt am Institut für Kernphysik, wo mir, als naive Studentin, häufiger gesagt wurde, was denn alles nicht ginge. Damals ärgerte ich mich unsäglich, hielt aber meinen Mund, weil ich keinen Streit wollte.

Doch die Logik in mir, hätte am liebsten geantwortet: „Wissen sie denn jetzt schon alles oder erforschen sie noch? Sie haben doch eine Forschungsstelle hier – nicht wahr? .

Mein jugendliches Temperament hätte mich wahrscheinlich verbal über die Stränge schießen lassen, so enttäuscht und frustriert war ich mit den wissenden alten Männern dort.

So spannend und dann …

Meine Frustration auf der Uni schien ab einem gewissen Zeitpunkt kein Ende nehmen zu wollen. Kaum fand ich etwas Spannendes oder Neues, gab es ein Hindernis oder jemand hielt mich davon ab. Beginnend mit einer Vorlesung über Metaphysik, die in meinem Studium nicht anerkannt wurde, weil sie der Philosophie zugerechnet wurde, bis hin zu der Wahl meines Diplomgebietes, das mir verweigert wurde weil es noch „zu neu“ war.

Zehn Jahre später wurde Modellierung als Fachgebiet anerkannt und heute ist es ein fester und legitimer Bestandteil des Mathematikstudiums. Da kann man nur den Kopf schütteln, denn scheinbar hab ich einfach nur zu früh studiert. Aber man kann doch nicht waren bis die Uni sich endlich dorthin entwickelt hat wohin man gehen möchte.

Widersprüche

Mein Diplomvater war ein sehr geduldiger und sehr religiöser Mann mit schwarzen Rauschebart und starkem sächsischen Akzent. Jeden Mittwoch leitete er einen Diskussionskreis zum Thema „Glaube und Wissenschaft“, an dem ich einige Male teilgenommen hatte, aber dessen Inhalt sich mir nicht wirklich erschloss. Genauso wenig wie seine mathematischen Herleitungen, die voller Fehler waren.

Von ihm erhielt ich auch ein sehr wichtiges Buch, nämlich „Grenzen des Wachstums“, eine große Pisa-Studie aus dem Jahre 1974. Ich habe viele interessante Dinge daraus gelernt, also statistische Daten über das Bevölkerungswachstum und psycho-soziale Beobachtungen. Die These aber, dass die Ressourcen auf der Erde begrenzt seien und deshalb die Zahl der Einwohner den Planeten eines Tages sprengen würde, fand ich absurd.

Die Lektüre sollte mich natürlich nur motivieren meine Diplomarbeit über partielle Differentialgleichungen zu schreiben, doch sie verfehlte absolut ihre Wirkung.

Back to life

Ich möchte niemanden mit diesen wissenschaftlichen Details langweilen, da wird mir selbst schlecht dabei, nur so viel: in diese angeblich so logische und konsistente Disziplin Mathematik war voller Fehler und schwammiger Interpretationen.

Und so hatte ich mir das überhaupt nicht vorgestellt gehabt. Ich wollte die Wahrheit oder zumindest etwas das sicher und richtig war. Oder wenigstens Wissenschaftler, die sich ehrlich auf die Suche nach der Wahrheit machen.

Und das will ich heute noch. Deshalb habe ich mich auch der Spiritualität zugewandt, weil dort tatsächlich dieses Wort noch geschätzt wird und Bedeutung hat. Diskussionen und Fragen sind erlaubt und man versucht nicht allen eine Weltsicht oder Meinung überzustülpen.

Auf der Uni schon.

Und in den Medien erst recht.

Die Religion und der Glaube sind nämlich völlig frei wählbar, sogar auf dem Gemeindeamt.

Geschmäcker sind verschieden

Abgelöst wurde meine Enttäuschung in der Wissenschaft schließlich von der HUNA Philosophie, deren zweites Grundprinzip lautet: „KALA – es gibt keine Grenzen“

Das war nicht nur emotional befreiend, sondern entsprach auch intellektuell vielmehr meiner Erfahrung und meiner Logik.

Zugegeben ist das schwer vorstellbar und manchmal sogar beinahe beängstigend, aber woher sollten wir denn wirklich wissen ob etwas begrenzt oder endlich ist?

Es macht viel mehr Sinn und vor allem Spaß zu glauben, dass alles möglich ist.

Und wenn ich eines in der Spiritualität gelernt habe, dann ist es der Grundsatz, dass sich die Wahrheit immer gut anfühlt.

Lebensweisheit

Nach vielen Jahren in der Mathematik und der Informatik, die mit ihren Regeln und Formeln zwar Sicherheit geben, aber doch etwas streng und trist wirken, genieße ich die neuen Grundsätze der spirituellen Lehren.

Und ich werde mich weiterhin gegen alle Begrenzungen und Unken wehren, werde Einwände und Warnungen einfach überhören.

Stattdessen werde ich weiter meinen Hausverstand und meine Logik benutzen und Fragen höchstens an mein Höheres Selbst stellen. Insbesondere die Frage: „Was möchte ich noch erleben und wie möchte ich mich fühlen?“

Denn meine große Erkenntnis nach drei Jahrzehnten der spirituellen Suche und Lehre ist ganz einfach, dass wir uns unser Leben selbst erschaffen. Frei nach Pippi Langstrumpf „mach ich mir die Welt wiedewiedewie sie mir gefällt“


ALOHA Susanna

Post Author: Susanna Belloni

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