Unbewusst narzisstisch

Vielleicht sind unsere humanen Standards nur besser geworden, doch die Medien erzählen uns, dass das Internet, insbesondere SocialMedia daran Schuld seien, dass unsere Gesellschaft immer narzisstischer wird.

Natürlich wird dabei der Narzissmus auf die oberflächliche Eitelkeit und die damit einhergehende Angeberkultur beschränkt. Also man zeigt gerne wie toll man ist, was man nicht alles besitzt oder wie beliebt man sei.

Grundsätzliches

Ich habe Narzissmus immer als eine Sucht nach Negativ-Kritik gesehen, denn der typische Narzisst ist mit seinem Fokus überwiegend bei anderen und deren Verfehlungen oder Schwächen. Natürlich sind die dann auch Schuld an seinem eigenen Übel oder Versagen, oder zumindest halten sie ihn davon ab harmonisch und glücklich zu leben.

Diese grundlegenden Überzeugungen sind wirklich nur bei krankhaften Narzissten zu finden, aber man beobachtet sie auch zunehmend im Sprachgebrauch der Durchschnittsbürger, was sie möglicherweise unbewusst narzisstisch macht.

Hokuspokus Fokus

Tatsächlich entspricht es unserer Kultur sehr viel über Probleme, Ungerechtigkeiten und abscheulichen Verhalten zu reden, diese sozusagen anzuprangern, gerne unter dem Deckmantel der Lösungsfindung. Manche wollen sich auch nur etwas vom Herzen reden oder empören sich über die Gemeinheiten anderer Mitmenschen, nichtsahnend dass sie genau diese vergrössern und sogar selbst übernehmen könnten.

Empathie sei es, das den Narzissten fehle und das merkt man daran, dass jede Anklage und jede Verurteilung herzlos und ohne dem geringsten Bemühen um Nachsicht für den anderen ist. Es wird gerne „objektiviert“ wie Dr. Gerald Hüther das so schön bezeichnet, wo der beklagte Mitmensch gnadenlos angezeigt und obendrein beschimpft wird, als ob ihm das gar nicht weh tun könnte. Doch wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es auch zurück – das vergessen die meisten.

Gute Sprüche

Es gibt noch mehr alte weise Phrasen, die uns aus diesen negativen Gewohnheiten wieder aufrütteln sollten und wieder „mit dem Herzen denken und mit dem Kopf fühlen“ – wie die Indigenen Nordamerikas sagen.

„Ein Finger zeigt nach vorne und drei zurück, wenn wir jemanden anklagen“ ist eine weitere Weisheit, die wir uns vor Augen halten können, wenn wir uns wiedermal ärgern.

„Erst wenn du einen Tag in den Mokassins eines anderen gelaufen bist, kannst du über ihn urteilen“ ist der Spruch, der uns an Empathie für andere erinnern soll. Wir sagen im Volksmund vielleicht salopp: „Jeder hat sein Päckchen zu tragen“. Albert Schweitzer drückt es vornehm folgerndermassen aus:

Das Mitgefühl mit allen Geschöpfen ist es, was Menschen erst wirklich zum Menschen macht.“

Karmagefahr

Wie schon oben kurz angedeutet, birgt jede Anklage und jede Kritik an anderen zusätzlich die Gefahr in sich, den Fokus so sehr auf Unerwünschtes gerichtet zu halten, dass es sich vervielfacht oder intensiviert. Man verschlimmer also Situationen oder Verhalten von Leuten, und zusätzlich übernimmt man es selbst unmerklich, man könnte sagen beinahe unbewusst.

Das oft zitierte Karma ist ja nichts anderes als die Energie, die wir einem Thema oder einer Sache geben und wird diese verstärkt, dann manifestiert es sich an allen möglichen Orten aber vor allem rund um sich selbst. Meist passiert es uns selbst das verurteilte Verhalten anzunehmen oder die gleichen problematischen Situationen immer wieder zu erleben, bis wir erkennen, dass wir selbst die Ursache sind.

Erst danach beginnt erst die Suche nach einer Lösung, nämlich dem Ausstieg aus diesem scheinbar endlosen Kreislauf, der meist schon in einer tiefen Abwärtsspirale fest sitzt.

Wie sieht so eine Lösung aus?

Die Katharsis ist der Streitpunkt vieler Heiler, Psychologen und natürlich auch der Laien. Generell kann man sagen, dass ein Thema, also ein Lebensbereich oder auch bestimmte Leute mit positiven Gedanken und Gefühlen verknüpft werden soll, die alles Negative ersetzen. Das gelingt durch Methoden, die tief ins Unterbewusstsein dringen können, sei es Körperarbeit, intrinsische AHA-Momente oder auch Hypnose.

Aber auch Techniken wie Biographiearbeit oder Affirmationen können sehr hilfreich sein, genauso wie NLP ( Neurolinguistische Programmierung) oder Schocktherapien. Man kann aber davon ausgehen, dass das Erleben am eigenen Leib selbst solche Lernprozesse in Ganz setzt, die oftmals auch durch Krankheiten unterstützt werden. So gesehen eignen sich Unfälle und körperliche Beschwerden ausgezeichnet um der Seele, wie man Gedanken und Gefühle meist nennt, die Gelegenheit zu geben zu wachsen und zu reifen.

Was lernen wir da?

Häufig lernen wir unsere eigenen Irrtümer zu korrigieren, die sich im Laufe eines Lebens angesammelt haben, oder von anderen als Wahrheit übernommen wurden.

Wenn das gelingt, dann bekommen wir allerdings noch einige Erkenntnisse dazu geschenkt, wie zum Beispiel, dass wir selbst unser Glückes Schmied sind und die Welt genauso ist, wie wir sie sehen wollen.

Im Idealfall sehen wir wie unglaublich gross das Potential des Menschen ist sich selbst und sein Leben zu erschaffen, indem er seine Gedanken nutzt und seine Gefühlszustände selbst wählt. Das sind die spirituellen Fähigkeiten, die es zu erlernen gilt, denn missbraucht haben wir sie lange genug. Also Schluss mit dem Leid und hinein in die Freud !


ALOHA Susanna

Post Author: Susanna

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