Paradigmenwechsel aus einer verkehrten Welt

Umso älter ich werde und umso mehr ich mich mit Mystik und Metaphysik beschäftige, umso öfter fallen mir Gedanken und Gefühle aus meiner Kindheit wieder ein.

Wie eine Bestätigung dessen, was ich als Kind intuitiv über die Welt verstanden hatte, scheint auch in weisen Texten und Sprüchen aufzutauchen. Als ob mich meine Lebensreise viele Jahre lang auf Umwegen wieder zurück zu den Antworten und Weisheiten führt, die damals schon zum Greifen nahe lagen.

Anfangs lief es noch

In meiner Schulzeit war ich immer wissbegierig und auch ehrgeizig, dadurch schien ich von einem Erfolg zum nächsten zu wandern. Und selbst als ich im Teenager-alter lieber Partys feierte, gelang es mir doch immer gute Noten nach Hause zu bringen.

Ich war völlig unselektiv, was ich in meine Gedankenwelt hinein ließ, schließlich war es eine Art Sport für mich, beliebiges Wissen aufzunehmen, abzuspeichern und bei Gelegenheit wieder auszuspucken. Ja es machte mir richtig Freude ein Klugscheisser zu sein.

Keine Bremse

Leider blieb das nicht ohne Folgen für mein Wohlbefinden. Da ich von klein auf mit einem leistungsfähigen Intellekt gesegnet war, nutze ich ihn so viel wie möglich. Denn wenn man eine Stärke an sich entdeckt, dann ist es doch ganz logisch, dass man sie entwickelt und anwendet.

Bei all der Schnelligkeit und dem großen Wissensspeicher, fehlte mir allerdings eine ganz wesentliche Fähigkeit, nämlich auch abschalten zu können, oder zumindest herunter fahren. Oft behalf ich mir mit ein wenig Sport, Spazieren gehen oder Wanderungen. War das nicht möglich oder ich hatte keine Lust dazu, dann litt ich schlichtweg.

Und Leiden wird in unserer Kultur belohnt, meist mit Mitleid, mit Aufmerksamkeit oder sonstiger Zuwendung, die aufmunternd wirken soll. Deshalb wusste ich gar nicht wie ich allein zurecht kommen sollte.

Zwei grundsätzliche Fehlstellungen

Ich weiß heute, dass genau diese zwei Übel wie Epidemien unsere Welt beherrschen, nämlich der Mangel an mentaler Stärke und die Gewohnheit mit negativen Gefühlen andere zu manipulieren.

Doch jede Gewohnheit wird mit der Zeit zu einem Teil der eigenen Persönlichkeit und des eigenen Charakters, der nur schwer zu ändern ist. Schon gar nicht wenn man sich dermaßen gut selbst belügen kann und genügend andere Leute findet, die einem jeden Selbstbetrug noch bestätigen und somit verstärken.

Zeichen und Geschenke

Mein verschlungener Schicksalsweg führte mich deshalb auf eine Suche nach der Wahrheit, wo ich ganz klar einige völlig andere Perspektiven erkannte.

Trotzdem gelang es mir nicht diese Wahrheiten konsequent in meine Denke und in meine Handeln zu übernehmen.

Ich brauchte meist einen ruhigen Ort und Zeit mich in Tiefenentspannung zu versetzen um wieder in diese Klarheit und Simplizität zu gelangen, die mir als Kind zu eigen war. Schließlich stieß ich auf Bücher und Lehrer der Metaphysik, die ohne großem Brimborium genau diese Wahrheiten auf rationale und ganz logische Weise erklären konnten, sodass ich mich auch im Wachzustand damit auseinandersetzten konnte.

Wahrheiten

Was sind das für Wahrheiten, die so ganz anders lauten, als unsere Eltern und Schullehrer uns weis machen wollten?

Erstens: Wir erschaffen unsere Welt und unsere Leben selbst, ohne Grenzen

Ja – teilweise würden sie uns da noch recht geben, AAAAAber es gibt doch Begrenzungen und Dinge die da völlig Unmöglich wären. Das sehen die Metaphysiker anders. Alles ist für jedermann möglich, nur unser Geist grenzt uns ein. Punkt.

Zweitens: Es ist genug für alle da

Auch so ein heikler Punkt für unsere früheren Peers. Die unendliche Fülle und Vielfalt im Universum konnte man sich gar nicht vorstellen. Es musste doch einen Grund geben, warum Leute manche arm sind oder scheitern.

Drittens: Gott ist nicht da draußen irgendwo, sondern in uns selbst

Mit diesem Gedanken geht der beste Babysitter flöten, denn der liebe Gott sieht doch alles was wir tun und betraft uns doch dann auch. Und gerade hier ist das Umdenken so wichtig, nämlich zu erkennen, dass wir unsere eigenen Richter sind und die Gestalter unseres eigenen Schicksals.

Viertens: Zuerst planen und fühlen wir und dann erst passiert es im Außen

Das klingt wie die klassische Huhn-Ei Frage, nämlich was kommt denn zuerst? Das Gefühl oder das dazu passende Ereignis? Da wir uns selten so genau beobachten, nämlich was wir träumen und welche Stimmungen wir pflegen, ist das schwer zu beantworten. Sämtliche weisen Spirituellen sind sich aber einig, dass der Geist zuerst arbeiten muss und auch Emotionen erzeugen kann, die später zu den entsprechenden Manifestationen führen. Genau diese Fähigkeit mache den Schöpfergott in uns aus.

Fünftens: Freude ist der Schlüssel

ich gebe zu, diesen Satz habe ich von Abraham Hicks geklaut, einfach weil er alles kurz und knapp auf einen Punkt bringt. Man könnte endlos über die verschiedenen Gefühle diskutieren, wie sie sich anfühlen und ob eines besser als das andere wäre.

In vielen Kulturen wird Dankbarkeit als zentrales Element für ein gutes spirituelles Leben gehandelt. Doch das ist auch nichts anderes, als Freude für, über oder an etwas. Zudem kann ich auch Vorfreude empfinden, also sogar wenn meine Gedanken in die Zukunft schweifen.

Auch dieses Konzept ist für sehr viele im Mainstream und im Hamsterrad nicht wirklich akzeptabel. Erfolg ohne zu leiden? Keinen Preis zu zahlen für Glück? Ist das nicht viel zu leicht?

Diesen Grundsatz will man doch nicht so recht glauben können.

Gut Ding braucht Weile

Ich ertappe mich immer wieder in meine alten Denkgewohnheiten und Stimmungen zu verfallen, insbesondere im Zusammensein mit meiner Familie. Aber auch zwischendurch manchmal kommt ganz unerwartet eine Erinnerung an unangenehme Gefühle hoch, mit denen ich mich lange identifiziert hatte. Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier – frei nach Goethe.

Jede Gewohnheit entsteht allerdings durch Wiederholung. Und so liegt es lediglich an mir selbst, also an meiner Aufmerksamkeit und Willenskraft meinen Geist richtig auszurichten und mich auf den Gefühlszustand der Freude bei jedem Thema einzustellen. Zunächst noch ganz bewusst und irgendwann wird es dann wie von selbst, automatisch und richtig gut antrainiert sein.

So wie damals als ich noch sechs war ;-)))

Natürlich gibt es da täglich und manchmal sogar stündlich Arbeit an meiner Denke und an alten Gefühlsmustern, die unwillkürlich einzukicken versuchen. Allzu leicht wird man erinnert, getriggert oder von anderen angesteckt. Dann gilt es sich wieder zusammen zu nehmen und in den Griff zu bekommen.

Das Schiff wieder auf Kurs bringen und mit einer unermüdlichen Entschlossenheit auf zu neuen Horizonten und Abendteuern.

Denn dieser Preis für die große Freiheit ist die Anstrengung allemal wert.


ALOHA Susanna

Post Author: Susanna

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