Der Wunschbaum

eine Fabel aus Indien

Eines Tages ging ein Mann in die Natur spazieren. Immer weiter hinaus bemerkte er nicht, wie er die Grenze ins Paradies überschritt. Es gefiel ihm sehr gut dort, denn es war wunderschön. Doch nach dem langen Spaziergang war er müde geworden.

Ich würde mich jetzt gerne ausruhen“ dachte er sich und erblickte sogleich einen grossen Baum, in dessen Schatten ein gemütliches Plätzchen fand. Nach einem kurzen geruhsamen Nickerchen bemerkte er, dass sein Magen knurrte.

Etwas zu Essen wäre jetzt fein“ stellte er in Gedanken fest und es dauerte nur einen kurzen Augenblick bis er eine Mahlzeit neben sich stehen sah.

Jetzt brauche ich nur noch etwas zu trinken“, dachte er sich völlig ahnungslos nachdem er gut gegessen hatte , und schon fand er eine Getränke vor sich. Was der Mann nicht wusste, war dass er unter einem „Kalpa Vriksha“, einem Wunschbaum sass, der ihm jeden Gedanken sofort in die Tat umsetzte. Doch der Beste ahnte das nicht, sondern wurde stattdessen misstrauisch und bekam Zweifel.

„Ich denke etwas und schon ist es da? Vielleicht gibt es hier Gespenster?“ Und da kamen sie auch schon und ihm wurde richtig Angst und Bang. Und dann ging es in seinem Kopf weiter rund:

Hilfe, diese Geister wollen mich vielleicht umbringen!“.

Und er starb.

Nicht nur eine Fabel

Sadhguru

Diese Geschichte wird von indischen Mystikern gerne erzählt um zu verdeutlichen wie aus unseren Gedanken das Materielle erschaffen wird. „Du bist selber so ein Kalpa Vriksha, ein Wunschbaum“ sagt dann der Meister zu seinen Schülern. „Also achte dich deiner Gedanken und wähle die aus, die du auch erleben möchtest.

Eine gute Übung dafür lautet: Gewöhne dir an, dich jedes mal, wenn du ein unangenehmes Gefühl hast, zu fragen „Will ich, dass dieser Gedanke Realität wird?“ Denn es sind meist wilde, negative Gedanken, die uns schlecht fühlen lassen.

Ist das übertrieben?

Es sind tatsächlich schon Leute gestorben, weil sie dachten sie wären erfroren, hätten Krebs oder wären verflucht. Das ist absolute Realität, wenn auch nicht jeder gleich so panisch reagiert.

Umgekehrt kennen wir auch die Zufälle, wo wir uns etwas wünschen und plötzlich kommt es von irgendwo einfach her. Ich hatte unlängst wieder an die tollen Sprüche in den Glückskeksen vom Chinesen gedacht und dies scherzhaft in meiner Yogaklasse erwähnt. Als eine Kollegin in ihre Jackentasche griff und mir völlig unerwartet einen schenkte. Hatte ich mir gewünscht, aber weil ich schon lange keine Lust mehr auf chinesisches Essen gehabt hatte, musste er eben auf diesem „zufälligen“ Weg zu mir gelangen.

Nur keine Panik

Nicht jeder Gedanke, den man je gedacht hat wird auch Wirklichkeit. Meist die, die dominant sind, also die man am häufigsten gedacht hat. Die Neurologen sprechen davon, dass diese wiederholten Gedanken quasi neuronale Autobahnen im Gehirn entstehen lassen, die immer wieder leicht befahrbar sind.

Das kann man natürlich auch bewusst nutzen, indem man sich positive oder konstruktive Sätze oder Bilder immer wieder vergegenwärtigt. Gerne gleich als Morgenritual oder Visionsboard oder als Spruch an der Wand.

Tatsächlich sind aber auch noch Stimmungen dafür verantwortlich, welche Gedanken und Manifestationen wir aktivieren, also möglichst viel Spass und gute Laune haben, um Positives zu manifestieren!

Achtung Sprache

Immer wieder möchte ich darauf hinweisen, wie achtlos wir mit Sprache umgehen. Wenn man sich jetzt vorstellt, man sitzt mit einem Megafon unter diesem Wunschbaum und bekommt jeden Gedanken 5-fach, wenn man ihn laut ausspricht, dann wären wir vermutlich wesentlich stiller.

Besonders jammern und klagen würden wir sofort aufhören, um das Unerbauliche nicht noch einmal beim Universum zu bestellen. Hingegen würden wir in Dankbarkeit und des höchsten Lobes über unser Leben und andere sein. Ja wir würden den ganzen Tag nur das den schönen, tollen Dingen Ausschau halten.

Positiv fragen

Eine Denkgewohnheit, die wir auch an dieser Fabel gut sehen, sind die ängstlichen Fragen. Als ob wir uns vor dem Übel damit schützen könnten, rufen wir es stattdessen mit unseren Gedanken erst herbei.

Kein Geist oder Gespenst hatte den Mann belästigt, es war seine eigene Idee, dass irgendwo etwas Schlechtes lauert, wenn ihm so viel Gutes widerfährt.

Er hätte einfach annehmen können, dass er Glück hätte oder gesegnet sei, wenn seine Wünsche einfach so in Erfüllung gehen.

Wahrscheinlich hatte er seit seiner Kindheit die folgenden Sprüche gehört:

„Das ist zu gut um wahr zu sein“ oder „Es gibt immer irgendwo einen Haken“ oder „Von Nichts kommt nichts“

Genau das sind die häufigsten negativen Glaubenssätze, die ersetzt gehören. Zum Beispiel mit:

„Ich sitze vielleicht unter einem Wunschbaum“ oder „Vielleicht bin ich ja ein Glückskind?“ oder „Vermutlich ein Geschenk des Himmels!“.


ALOHA Susanna

Post Author: Susanna

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