schamanische Leidenschaft

Wenn wir über Liebe und Leidenschaft sprechen, dann meinen wir meist Sex und Triebe, selten aber doch, reden wir auch von leidenschaftlichem Tun. Doch genau das ist die wahre Leidenschaft, nämlich die absolute Versunkenheit und Erfüllung in einer Aktivität.

Irrtum Drama

Leider gefällt uns natürlich auch die Inbrunst und Intensität wie sie südländische Liebespaare im Streit zeigen, wo Spagetthi an die Wand geschmissen werden. Und wir meinen diese Gefühlsausbrüche zeugen von Liebe und Zuneigung, ansonsten wäre man doch nicht so emotional – oder?

Das ist leider weit gefehlt, denn was zur Rage führen kann ist meist verletzter Stolz und Eifersucht, oder gar Angst. Und ein wenig davon hat ja jeder, doch zu viel wird ungesund und destruktiv. Trotzdem meinen sich die Dramatiker im Recht, wenn sie sich schnaubend echauffieren und ihre Anschuldigungen und Vorwürfe in die Welt hinaus schreien. Wenn aber mehr als Geschirr in die Brüche geht, dann sollte man sich einmal Gedanken machen, wo die Grenzen des Dramas liegen sollten.

Ist Leidenschaft denn auch ohne Drama möglich?

Natürlich. Dazu sollten wir uns einmal genauer ansehen, was Leidenschaft prinzipiell ist. Wir reden dabei von einem sehr intensiven Gefühl der Freude und einem Zustand des Nicht-Nachdenkens. Man geht völlig auf im Handeln und fühlt sich eins mit allem rundherum, als ob die Energie völlig mühelos durch einen hindurch fliesst. Ohne Widerstand, ohne Reibung. Man lässt sich einfach leben und handeln.

Das kann natürlich im Liebesrausch sein, aber ganz genauso bei Hobbys wie Sport und sogar bei der Arbeit, die man liebt. Gerade Handwerkern sieht man an, ob sie ihre Tätigkeit mit Konzentration und Hingabe ausüben.

Weniger wichtig ist allerdings ob es sich dabei um ein sehr schnelles oder langsames Tun handelt – das wird leider häufig übersehen. Denn man kann auch mit Ruhe uns Gelassenheit sehr fokussiert und freudig einer Sache nachgehen. Wir zum Beispiel dem Hobby der Modellbahn, wo man einfach nur als Beobachter fasziniert und glücklich den fahrenden Zügen zusieht.

Passion

Die Leidenschaft als höchstes Gut der Schamanen, bezeichnet den Zustand höchstmöglicher Kraft und fokussierter Energie, daher empfiehlt sich eher das Wort „Passion“ zu benutzen.

Und mit höchstmöglich ist dabei nicht Wut oder Rage gemeint, sondern freudige und glückliche Gefühle. Die Wut ist manchmal aber der Ausgangspunkt sich von unbequemen Gedanken zu befreien und seine Kraft wieder in höhere Bahnen zu lenken, allerdings eher selten.

Die Kraft der Leidenschaft liegt vielmehr darin, dass der Verstand sie nicht länger bremst und wir ungehindert wir selbst sein können. Dabei fühlen wir uns genial und frei – beinahe wie Götter.

Unverwundbar. Unendlich. Allmächtig.

Ekstase der transzendentalen Lehre

Bekannt durch spirituelle Gurus wie Osho/Bagwhan und andere NewAge Lehrer wurde der begriff der Ekstase, leider meist mit Sex in Verbindung gebracht. Tatsächlich kann dieser Zustand der absoluten Glückseligkeit und des freien Verstandes auch durch viele andere Techniken Erreicht werden. Es ist sogar das Ziel der meisten Praktiken möglichst oft dieses Gefühl und diese geistige Freiheit zu verspüren, sei es Schüttelyoga, Schwitzhütten, schamanische Drogen wie Ayuahasca oder sogar transzendentale Meditation.

Es ist also nur ein Wort, das umschreibt wie der ideale, machtvolle Zustand möglichst lange und intensiv erlebt wird. Und natürlich gibt es sehr viele Momente im Leben, sogar längere Zeiträume, in denen wir uns gezielt dahinein begeben. Allerdings ist es gerade diese geistige Klarheit in der wir verstehen und auch gestalten können. Sie wird von Schamanen genutzt um Heilung zu bewirken und die Dinge ins Gleichgewicht zu rücken.

Glückshormone

Gerade so wie das Wort Hormone nicht nur für die Sexualhormone steht, sondern für allerhand Botenstoffe im Körper, genauso ist es ja auch mit der Ekstase. Auch sie kann durch die verschiedensten Aktivitäten entstehen, ja sogar durch die Einnahem von Alkohol, Drogen oder Schokolade.

Die Mediziner sprechen also von Glückshormonen, wenn im Gehirn Dopamin, Serotonin und so weiter, ausgeschüttet werden. Das geschieht realtiv häufig, wenn auch nur selten in hoher Konzentration oder über einen langen Zeitraum.

Man kann also auch die schamanische Leidenschaft – die Passion mit einer hohen Ausschüttung von Glückshormonen beschreiben und sogar medizinisch beobachten.

Wege dahin

Entspannung, Sport, Musik, Rätsel, Filme, Hobbies oder was auch immer Spass macht. Geistig hyperaktive Menschen zeigen immer wieder eine Faszination mit Themen, die sie regelrecht absorbieren und ihnen kaum Aufmerksamkeit für den Alltag lassen. Und auch das ist legitim, ja sogar notwendig.

Idealerweise werden diese leidenschaftlichen Phasen aber auch Zeiten des Umdenkens und Loslassens von eingrenzenden Glaubenssätzen. Denn nur wenn die Stimmung sehr hoch ist, kann der Verstand selbst erkennen, wo er sich unnötig begrenzt oder negativ bewertet und sich selbst korrigieren.

Gerade wenn es sich um abwertende Gedanken rund um die eigenen Person, oder sogar die eigene Lebenssituation respektive der Vergangenheit dreht.

Um also alte Muster zu durchbrechen braucht es genau diese Leidenschaft, die sich durch Klarheit und intensive Energie auszeichnet. Dabei spielt es keine Rolle womit dieser Zustand erreicht wird, solange es dabei keine gesundheitlichen Risiken oder Katerstimmungen danach gibt.


ALOHA, Susanna

Post Author: Susanna

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