Die meisten von uns sind auf der Suche nach mehr Selbstvertrauen, als ob wir es irgendwann oder irgendwo verloren hätten. Dabei ist dieser komische Begriff nur ein Ausdruck dafür, dass wir uns mit Zweifel und Unsicherheit ausbremsen. Mit anderen Worten, dass ein paar Selbst-Sabotage Programme im Kopf ablaufen.
Die Fehlannahme lässt uns aber nach Fehlern bei uns selbst suchen, anstatt, dass wir erkennen, dass das genau der Fehler ist.
Also wie raus aus diesem Kuddelmuddel im Gehirn?
Das ist gar nicht so einfach, denn wir werden ständig mit Vorwürfen, Kritik und Schuldzuweisungen konfrontiert. Noch schlimmer ist, dass wir auch so denken und diese Fehler-Haltung übernommen haben.
Was wir also im Grunde genommen möchten, ist frei und unbeschwert handeln und auch mal etwas Neues ausprobieren, ohne der Angst wieder etwas falsch zu machen. Ohne der Befürchtung wieder verurteilt oder verbal bestraft zu werden und ewig dafür Vorhaltungen zu hören.
#Mentaltraining braucht Zeit
Gedanken sind Gewohnheiten und können umgewöhnt werden. Wir versuchen das meist nur viel zu kurz und geben auf, wenn es nicht schnell genug klappt. Sobald man sich also bewusst ist, dass es eben einige Wochen und viel Konzentration braucht sich selbst umzutrainieren, dann haben wir auch Geduld mit uns selbst und geben uns die Zeit, die es eben braucht. Manchmal sind es sogar Monate bis wir so fixe Gedanken völlig aus dem Kopf verbannt haben, dass sie nicht mehr plötzlich auftauchen.
#Nicht darüber reden, was du befürchtest
Es ist natürlich gut für alle Fälle und Möglichkeiten gerüstet zu sein, häufig merken wir aber gar nicht wie wir uns für das Worstcase-Szenario am besten vorbereiten. Frei nach dem Motto „Wenn was schief läuft, dann kann ich ja noch immer …“. Genauso zieht man es an und geht direkt darauf zu, nämlich wenn man dem Unerwünschten zuviel Aufmerksamkeit schenkt. Auch sorgenvolle Mitmenschen in der näheren Umgebung wollen viel mehr über Misserfolge diskutieren und darüber, was alles schief laufen könnte.
Am besten gar nicht darüber reden, sondern vielmehr darüber was gut klappt und was wir erreichen wollen.
#Lass dich unrealistisch träumen
Unsere Träume gehören ganz uns selbst und müssen doch gar nicht realistisch sein. Den Anspruch haben wir ja auch nicht an Kinofilme, Songs im Radio oder schöne Geschichten in Büchern. Denn da nennen wir es Unterhaltung oder Entspannung und lassen uns einfach nur geniessen. Nur die lassen wir genauso in unsere Köpfe und sie beeindrucken uns manchmal mehr, als uns lieb ist.
Deshalb lieber die eigenen Bilder im Kopf laufen lassen, die Wunschträume oder Traumreisen, die uns ganz toll fühlen lassen.
So machen wir uns eher bereit für tolle Erlebnisse und wunderbare Überraschungen im Reallife!
#Meiden von Muß
Wir haben einfach ganz viele Ideen im Kopf, darüber was sich gehört oder was wir eigentlich tun sollten. Daraus wird verbal ganz schnell ein müssen und wir verbauen uns damit die Gelegenheit zu sehen, dass wir viel mehr Optionen haben.
Zurück zum freien Willen und der eigenen freien Entscheidung!
Indem wir alles hinterfragen, was wir angeblich müssen, sehen wir erst, was noch möglich ist. Eine gute Übung dazu ist das Umformulieren von einem „Ich muß“ in ein „Ich möchte“. Das klingt auf der ersten Blick etwas komisch, aber es steckt viel mehr Wahrheit dahinter.
Zudem bringt es uns wieder in die Selbstbestimmung, weil wir uns bewusst werden, dass wir selber entscheiden.
#Raus aus der Bewertung
Das ewige studieren, ob etwas richtig oder falsch, gut oder böse war, bringt gar nichts. Auch nicht bei anderen. Es reicht vollkommen, wenn wir uns klar darüber werden, was wir als positiv erlebt haben und was eben nicht. Und das darf ganz subjektiv sein und muß noch nicht zu einer Lebensregel abgeleitet werden. Häufig sind die Situationen und Konstellationen ja viel komplexer und facettenreicher, als unser Verstand sie völlig verstehen kann.
Deshalb keine voreiligen Schlüsse ziehen und bei der Annahme bleiben, dass alles zu etwas Nützlichem führt und wir unserer inneren Stimme ganz vertrauen können.
#Perfektionismus ist zweischneidig
Es ist absolut schön und sinnvoll, etwas so gut wie möglich machen zu wollen. Aber jeder kennt den Punkt, ab dem es dann plötzlich stressig und verkrampft wird.
Also die reine Absicht und das Bemühen fühlen sich noch sehr gut an, machen Spaß und geben Energie. Nur wenn dann Angst oder Druck aufkommen, etwas ganz toll machen zu müssen, dann wird es harzig und zu einem Gewürge.
Natürlich machen wir uns selbst diesen Druck und rechtfertigen ihn meist mit Motivation. Doch zu viel Druck lässt uns verspannen und wir haben dann erst recht keine Freude mehr. Meist führt er auch zu Versagen oder anderen unliebsamen Feedbacks.
Also lieber rechtzeitig aufhören und einen neuen Anlauf nehmen, als sich zwingen und dann Frustration ernten.
#Motivation
Die richtige Motivation wie z.B. eine Vision lässt uns Spitzenleistungen erbringen, sie gibt Kraft und ist extrem konstruktiv.
Wir sind allerdings noch geprägt von unserer Kindheit und es glauben andere Autoritäten auch noch immer mit Angst und Schrecken das Beste aus allen Menschen raus holen zu können.
Es ist aber zumindest theoretisch den meisten klar, dass man mit Käse die Mäuse fängt und nicht mit Drohungen.
Intrinsische Motivation ist also die Lust auf etwas Neues auszuleben, der Neugier zu folgen und sich einfach ausprobieren lassen.
Das sind nur einige Ideen und Erfahrungen um uns wieder in unsere Bestimmerkraft zu bringen. In Summe können sie das Leben allerdings gewaltig bereichern und auch im Moment zu dem wunderbaren Abenteuer machen, das oft nur im Nachhinein gesehen wird.
Der Wunsch nach Selbstvertrauen ist also im Grunde genommen das Bedürfnis nach Selbstbestimmung und die Sehnsucht das Leben in vollen Zügen genießen zu können.
Nicht wahr?
Alles Liebe,
Susanna