Dämonen sind Out, Selbstvertrauen ist In.
Wer noch komplizierten und angsterregenden Welttheorien nachhängt, hat wohl den Zug verpasst!
Die Neuen spirituellen Lehrer kommen mit Humor, coolen Sprüchen und Kapuzenpullis. Alle Regeln werden über Bord geworfen und die langweilige Ernsthaftigkeit hat endlich ein Ende. Spirituelle Praktiken sind jetzt alltagstauglich, verständlich und zugänglich für jedermann, nicht mehr nur für eingeweihte Esoteriker.
Einfachheit und Klarheit
Denn das „geheime Wissen“ über unsichtbare Geister und andere Dimensionen ist viel zu überladen und kompliziert. Es schreit förmlich nach ganz einfachen und klaren Vorstellungen und Anleitungen. Noch viel leichter zu leben, denn mit einfachen Kniffs und logischen Bildern bekommt Spiritualität einen modernen Geschmack.
Keine komplizierten Begriffe mehr aus fremden Sprachen, keine verstecken Ego-Trips in Märchen über das Jenseits, kein mystischer Hokuspokus mehr. Einfach nur mehr besser leben und klarer sehen. Ganz pragmatisch und aufgeklärt.
Inspirationen statt Dogmen
Und auch das kann Bücher füllen, allerdings nicht mehr mit merkwürdigen Theorien, sondern vielmehr mit Inspirationen und Lebenserfahrungen. Sie machen uns frei von Glaubenssystemen und oberflächlichen Todos. Stattdessen vernetzen wir uns, entdecken Gemeinsamkeiten und verschmelzen Psychologie mit Hausverstand. Keine jahrelangen Studien mehr, sondern die tiefen Weisheiten unserer Kindheit werden wiederentdeckt und alles Unsinnige einfach wieder gelöscht. Der gemeinsame Kern von uns allem bleibt übrig und gibt uns ein neues Erleben von Verbundenheit und Ganzheit.
Pragmatik
Aber zurück zur gelehrten modernen Spiritualität, die jetzt ganz offen und undogmatisch die Esoterik von ihrem Thron verstossen darf. Mit viel Platz zur Selbstentfaltung und Individualität gibt sie lediglich gute Praktiken weiter, und verzichtet dabei auf fabulöse Theorien oder verschworene Feindbilder. Vielmehr interessieren uns nun wissenschaftliche Beweise, Studien und Forschungen von Brückenbauern. Pragmatik geht vor geheimnisvollen Geschichten, denn das Verstehen kann nur aus der Tiefe der inneren Wahrheit geschehen und hat nichts mehr mit übergestülpten Wissen zu tun.
Selbstermächtigung
Auch Fähigkeiten sind nicht mehr nur einigen wenigen Begabten vorbehalten, sondern werden zum Allgemeingut, in das sich jeder einarbeiten kann, der das möchte. Handauflegen wird wieder zur Kultur und Achtsamkeit der Schlüssel zu harmonischem Miteinander. Wenn alle ihre eigenen Zugang zur eigenen Spiritualität selbst entdecken, braucht es keine autoritären Herdenführer oder auferlegte Gesetze. Vorbild und Lehrer ist jeder für den anderen und so entstehen auch Wertschätzung und Respekt wie von selbst.
Moralpredigten sind sinnlos, und waren es doch immer schon, denn jeder Einzelne spürt vielmehr in sich selbst, was liebevoll und ehrlich ist.
Zuversicht
Doch das Aufbrechen der eingebrannten Vorstellungen und Regeln wird noch ein gutes Stück Arbeit für viele. Gerade weil Ängste und Unsicherheiten an den alten Glaubensmustern festhalten wollen, auch wenn sie unglücklich machen.
Menschen aus ihrer eigenen Unsicherheit und teilweise aus ihrer Scheu nach Innen zu hören zu bringen, ist auch nicht die Angelegenheit anderer Leute. Sondern es wird zunehmend zur Notwendigkeit, die aus stressbedingten Krankheiten und psychischen Belastungen entsteht. Denn der Weg nach Innen ist der Ausstieg aus der Reizüberflutung von Aussen, selbst wenn dabei manchmal negative Gefühle erst durchschritten werden müssen.
Miteinander
Genau bei dieser Innenschau können spirituelle Begleiter helfen, egal welches Weltbild sie haben, solange sie nicht an Gut-und-Böse glauben. Genau deshalb haben wir uns von dieser Schwarz-Weiss-Malerei verabschiedet. Sie war immer schon unbrauchbar, weil sie viel zu statisch, viel zu verurteilend ist. Denn wir sind alles und zeigen zu verschiedenen Zeitpunkten unterschiedliche Seiten von uns. Also anstatt Menschen zu stigmatisieren richten wir unsere Fokus vermehrt auf die Möglichkeit zur Veränderung in Hoffnung auf Verbesserung. Standortbestimmungen werden also zu einer Ressourcenschau für Potentiale und nicht zum Rückblick auf Leistungen oder Versäumnisse.
Entwicklungshilfe
Verhalten umzulernen und konstruktive Fähigkeiten zu entfalten ist der Kern aller Bemühungen jeden Alters. Nicht mehr die Schubladisierung und Objektivierungen der Lebewesen, keine Labels oder Stigmata sind in irgendeiner Form hilfreich für einen angstfreien Verstand. Sondern Möglichkeiten sehen und den Mut neue Erfahrungen zu machen, sind die Eigenschaften, die uns überhaupt positiv voran bringen können und die wir auch in unseren Kindern fördern wollen.
Leichtigkeit
Diese Angstfreiheit ist es, was Spiritualität jetzt neu leisten darf, weil sie pragmatisch und frei ist. Sie findet im Inneren, im Intimbereich jedes Menschen statt und kann nicht be- oder verurteilt werden. Was noch immer häufig verwechselt wird sind Dogmen und Sprüche, die institutionalisierte Religionen in den Köpfen von Menschen verankert haben. Das hat so gar nichts mit der innen-erlebten, spirituellen Wahrheit zu tun, die man durch die Beschäftigung mit dem Sein erkennt. Diesen Unterschied werden wir zunehmend wahrnehmen und uns nicht länger von Pseudowissenden täuschen lassen, sondern selbstständig klar denken lernen.
Namaste, Susanna