COPD bezeichnet erheblich reduzierte Lungenfunktion und ist laut Lungenliga eines der häufigsten Krankheitsbilder, insbesondere bei älteren Menschen. Sie ist wahrscheinlich ein Resultat von Schadstoffbelastungen aus der Vergangenheit, gepaart mit einer schlechten körperlichen Verfassung, also einer schwachen, körperlichen Leistungsfähigkeit allgemein. Das macht es auch so schwierig Behandlungskonzepte zu entwickeln, die lediglich Sauerstofftherapie oder Physiotherapie vorsehen, und nur sehr langsam und mühsam Erfolge verzeichnen.
Auch ich habe einen COPD-Fall in der Familie, was mich dazu veranlasst hat nachzudenken, wie mentales Training und diverse Techniken zusätzlich unterstützen könnten. Zugegeben macht die Summe den Erfolg aus, nicht eine einzelne Sache für ein paar Minuten am Tag. Trotzdem ist es sinnvoll sich möglichst viel Unterstützung angedeihen zu lassen, wenn man den Lebensabend noch halbwegs „in vollen Zügen“ geniessen will.
Um die Anregungen ein wenig zu strukturieren, benutze ich mal die klassische Einteilung Körper – Geist – Seele. Allerdings überschneidet sich natürlich einige Tipps, da die drei Bereiche in unmittelbarer Wechselwirkung stehen.
#1 körperliche Übungen
Lachyoga, Singen, Atemgymnastik, Yoga, Schnuppern
Singen und Lachen sind Dinge, die nicht nur die Lunge trainieren, sondern auch positiven Effekt auf den gesamten Körper haben. Ich bin ein grosser Fan von Lachyoga, das aus dem Atemyoga und Lachübungen kreiert wurde ( Videos auf Youtube dazu). Auch Singen stärkt die Atemorgane unmerklich, hebt die Stimmung und verbrennt zusätzliche Kalorien.
Wer die Disziplin aufbringt gezielte Atemübungen zu machen wie PranayamaYoga oder Atemgymnastik und sich dabei vorstellt wie er stärker und gesünder wird, macht auch einen grossen Fortschritt.
Weniger Disziplinierte können sich vielleicht zu regelmässigen Schnupperkursen motivieren, wo man in Wintergärten oder in der freien Natur die unterschiedlichen Gerüche bewusst wahrnimmt. Es eignen sich aber auch Gewürze oder Lebensmittel in der Küche, die man mit der Nase zu erkennen versucht.
#2 Mentaltraining
Sport sehen, Visualisierungen, Erinnerungen aktivieren
Jede Übung, auch die körperlichen und emotionalen, sollten den geistigen Fokus auf Verbesserung, Fortschritte und Ziele gerichtet haben oder völlig von der Krankheit ablenken. Die ständige, mentale Wiederholung der Beschwerden ist nämlich destruktiv und verstärkt sie lediglich.
Eine ganz interessante Übung kommt aus der Sportwissenschaft: Sportler, die nur im Geiste ihre Bewegungsabläufe durchgehen, verbrennen dabei viel mehr Kalorien, weil der Körper auf die inneren Bilder reagiert. Visualisierungen, wo man sich vorstellt selbst viel Bewegung zu machen und völlig gesund zu sein, stärken den Körper also.
Wer sich schwer tut mit solchen inneren Bildern kann ja auch gerne im Fernsehen Sportler beobachten und mit ihnen „mitleben“. Wer sich das angewöhnen kann, der hat zumindest mehr getan, als nur auf dem Sofa zu sitzen.
Eine weitere, interessante Idee kommt aus der Neurologie: bei einem Feldversuch wurden einige ältere Herren stundenlang mit der Musik, Bekleidung und Objekten ihrer Jugend konfrontiert. Ergebnis: nach zwei Tagen haben sich Blutdruck und andere körperliche Funktionen signifikant verbessert. Die Probanden wurden so sehr an ihre Jugend erinnert, dass sie sich wieder ausgesprochen jung und vital fühlten, und ihr Körper reagierte unmittelbar darauf. Viele Beschwerden verschwanden und auch ihre psychische Verfassung verbesserte sich erheblich.
#3 Emotionale Befreiung
Ballast abstreifen, Weite im Augenblick spüren, Zukunftspläne
Die obigen Tipps haben schon sehr viele konstruktive, emotionale Elemente in sich. Doch häufig gilt es auch sich von den belastenden Gedanken und Gefühlen zu befreien. Viele Lungen- und Herzkranke berichten von dem Empfinden ein Stein läge ihnen auf der Brust, oder sie fühlten sich eingeengt und schwer ums Herz. Das sind Beschreibungen, die auf alten emotionalen Ballast hinweisen, häufig mit Schuldgefühlen oder Trauer zu tun haben.
In einfachen Gesprächen und Aufarbeitung von Erlebten gelingt es Frieden zu finden und diese Schwere abzustreifen. Viele Rituale aus den schamanischen Traditionen zielen genau darauf ab, weil der Frieden mit der Vergangenheit einfach nötig ist, um im Jetzt gut zu leben.
Im Hier-und-Jetzt zu sein, völlig präsent und klar ist die Kunst von vielen Techniken, besonders Meditation und Klangtherapien. Aber auch das bewusste Erleben des Augenblicks als Geschenk, kann jeder im Gespräch mit seinen Liebsten gezielt ansprechen und dadurch intensivieren.
Und schliesslich gilt es wieder Vorfreude zu finden, auf Erlebnisse, die noch vor uns liegen. Selbst die kleinsten Anlässe sind legitim, denn sie sind die beste Einladung wieder das Herz zu öffnen und sich auf die nächste Zeit zu freuen. Wer sich diese Haltung antrainiert hat die besten Heilungschancen überhaupt.
Umsetzung
-> Vergessliche können sich gerne mit Listen und kleinen Post-Its am Kühlschrank oder Spiegel unterstützen.
-> Die obigen Tipps als Kurzliste in PDF zum runterladen und/oder ausdrucken
Wem es gelingt diese Tipps in die Tat umzusetzen, kann einer Verbesserung seines Zustandes nicht entgehen. Natürlich können auch schon einige Wenige extrem hilfreich sein.
Angehörige und Pfleger mögen auch bedenken, dass jeder von uns ein wenig anders ist, andere Dinge braucht oder auf gewisse Techniken besser anspricht. Krankheiten entstehen durch Defizite oder destruktive Gewohnheiten, und die können bei jedem Menschen ganz anders aussehen und so dann auch die Lösungen für sein Problem. ( Probieren geht über studieren!)
Ich hoffe jedoch, dass diese Aufzählung von Tipps ein deutliches Bild davon gibt, wie die Erfahrungsmedizin Krankheiten lindern kann und dass Geisteshaltung und Lebensstil entscheidende Schlüssel für die Genesung sind.
Alles Liebe,
Susanna