Heute hab ich mich schon wieder ertappt, als ich mir im Geiste vorsagte „aber ich wollte doch nie wieder …“ – Ups.
Es ist mir wohl seit längerem nicht aufgefallen, wie ich mich selbst auf das konditioniert hatte, was ich auf keinen Fall mehr wollte. Und – voila – hier ist es auch schon wieder! Ein schöner Beweis für das Gesetz der Anziehung.
Selbst wenn mir das theoretisch klar ist, scheine ich unbewusst noch mit allerhand verneinenden Vorsätzen unterwegs zu sein.
Kein Grund zur Panik oder Selbstbestrafung, sondern ganz schnelle, pragmatische Korrektur ist gefragt. Also was genau möchte ich und wie kann ich es möglichst offen formulieren?
Es ist ja im Prinzip ganz einfach, nämlich eine kleine,sprachliche Übung plus eine einfache Visualisierung davon. Jetzt noch für eine Weile täglich mehrmals wiederholen und der Fall ist erledigt.
Die sieben Spiegel der Essener
Doch es steckt ein wenig mehr dahinter als lediglich der Sprachgebrauch, denn es hat auch mit meiner ablehnenden Haltung gewissen Situationen oder Menschen gegenüber zu tun. Und Ablehnung ist eine Art Widerstand den Fluss des Lebens einfach so fliessen zu lassen und mit ihm mit zu gehen.
Genau deshalb werden wir immer wieder mit Leuten und Ereignissen konfrontiert, die wir ablehnen oder gar verachten. So bietet sich uns immer wieder die Gelegenheit mit unseren Pauschalverurteilungen oder Ausgrenzungen aufzuräumen. Meist sind sie nämlich oberflächlich oder gar unnötig, machen uns selbst aber das Leben schwer.
Vor allem wenn man sich fragt, wie diese Absurditäten oder Dummheiten mit einem selbst zusammen hängen, denn angeblich ist ja alles ein Spiegel. So kann man sich ganz effizient in Grübeleien verlieren und selbst fertig machen.
Nicht alles ist ein Spiegel von mir selbst
Gregg Braden hat das in seinem Buch „Im Einklang mit der göttlichen Matrix“ ganz interessant beschrieben, nämlich reagieren wir auch heftig, wenn unsere Ablehnungen gespiegelt werden. Also wenn uns genau das begegnet, was wir auf keinen Fall mehr wollten oder uns schrecklich nervt. Und das passt ja ganz genau mit dem Resonanzgesetz zusammen, wonach wir natürlich auch das anziehen, worauf sich unsere negative Aufmerksamkeit richtet.
Das ist der zweite von den sieben Beziehungs-Spiegeln, die die Essener beschreiben.
Aber auch andere unbewusste Wünsche oder Widerstände werden uns immer wieder vor die Nase gehalten und sie gilt es zu verstehen, wie Zeichen.
Die anderen Beziehungs-Spiegel
Jetzt sollte ich noch erwähnen, welche die andern sechs Spiegel sind, die uns danach begegnen.
Der erste ist klar: wir sehen in jemand anderem etwas Ungünstiges, das wir selbst gerade tun oder wie wir gerade handeln und deshalb reagieren wir stark darauf.
Der dritte Spiegel ist auch oft eine Anziehungskraft, kann aber auch in Ablehnung münden, denn er zeigt uns, was wir verloren haben. Wir erkennen in einem Menschen oder in einer Situationen einen Teil von uns wieder, den wir aufgegeben haben und unbewusst zurück haben möchten. Gerade dieser Spiegel führt oft zu unerklärlicher Anziehung von Personen, die häufig mit Verliebtsein oder Seelenverwandtschaft verwechselt wird. Kann aber auch starke Ablehnung oder Neid hervor rufen.
Der vierte Spiegel zeigt uns unsere Verhaltensmuster, die uns dazu veranlasst haben einen wertvollen Teil von uns aufzugeben. Die Reaktion auf solche Verhalten, die wir selbst haben und die uns sehr viel Träume gekostet haben, ist meist starke Ablehnung. Unbewusst spüren wir nämlich, dass solche Verhalten destruktiv sind und uns nicht gut tun.
Der fünfte Spiegel hat mit der Beziehung zu den Eltern zu tun, denn damit hängt auch unsere Beziehung zu der spirituellen Welt zusammen, unser Urvertrauen. Dieser Spiegel ist komplex und oft schwierig allein zu bearbeiten.
Der sechste Spiegel spiegelt unserer Selbstvertrauen und unser Verhältnis zum Tod wieder. Er kann die tiefsten Ängste hervorrufen und zur „dunklen Nacht der Seele“ führen, wo wir mit unserem Verhältnis zu uns selber konfrontiert werden.
Der siebente Spiegel ist ein ganz schwer greifbarer, denn er zeigt uns lediglich auf, wo wir noch nicht erkannt haben, dass das Leben perfekt ist. Er begegnet uns am häufigsten, wird aber auch am öftesten vom Ego verleugnet.
Komplizierter oder einfacher?
Ich bin ja kein Fan von komplizierten Methoden, aber war häufig schon in der Spiegelfalle, wo ich mich gefragt habe, wo der Spiegel in mir ist, ohne eine Antwort zu finden. Also ist dieser Ansatz auch Ablehnungen oder Negativ-Verurteilungen zu finden, ein sehr nützlicher für mich. Er ist stimmig und macht mir viele klarer, was vorher verdreht schien.
Tatsächlich ist es auch meist der eigene Verstand, der unsere persönlichen Probleme und Sorgen immer sehr kompliziert macht und nicht die Methode.
Da ich auch ein Fan davon bin, mich selbst zu coachen oder gar zu therapieren, sind mir Techniken sympathisch, die ich auch allein anwenden kann. Eine Liste mit sieben Punkten durchzugehen ist machbar für mich.
Allerdings habe ich in der Anwendung dieser 7-Spiegel-Liste festgestellt, dass manchmal mehrere Punkte auf eine ärgerliche Situation zutreffen. Und auch der fünfte Spiegel, der mit der Beziehung zu den Eltern, ist keine einfache Nuss alleine zu knacken.
Es ist einfach wichtig, sich vor Augen zu halten, dass uns oft unsere Gedanken und Gefühle gespiegelt werden, oder uns einfach nur die Gelegenheit gegeben wird mit unnötigen Vorurteilen aufzuräumen. Viel zu häufig wird der Spiegel viel zu einfach interpretiert und dadurch nicht erkannt.
Ho`oponopono
Eine sehr einfache und schöne Art den Spiegel auch in ärgerlichem Verhalten zu sehen, ist der Weg über das Mitgefühl. „Wann würde ich mich so verhalten?“ ist die Frage, die man sich stellen kann, um ansatzweise Verständnis für den anderen zu bekommen. Bei tiefsitzenden Problemen verlangt dieser Weg allerdings eine konzentrierte und manchmal langwierige Innenschau. Nachdem wir den Spiegel in uns erkannt haben, verzeihen wir uns und sagen zu uns selbst „Ich liebe dich“.
Mut zur Wahrheit,
Susanna
1 thought on “Spiegel und Widerstände”
Sabrina Röderer
(17. September 2018 - 10:04)DANKE
Auch mir geht es manchmal so, dass übereifrige Erwartungen zu Widerständen werden und mir die NOCH NICHT ERFÜLLUNG gespiegelt wird. Das versetzt mich dann wieder in eine Erwartungshaltung.
Aber GENUG.
Es mag sein, dass wir uns jederzeit unerfüllt erfüllt fühlen dürfen, denn wir sind bereits genug gefüllt…
und unsere Begegnungen und Situationen dürfen das auch sein und sind es auch zum jetzigen Zeitpunkt.
Es ist vielleicht richtig?
Erwartungen verkleinern den unerfüllten Raum, wahre Absichten vergrößern den erfüllten Raum.
Widerstände und Spiegel sind Geschenke, die in uns ausgepackt werden dürfen, um unseren Wahrheitsgehalt und unsere Absichten zu konzentrieren.
Folgen wir einfach den Absichten und nicht den Erwartungen.
Oder?