Man kann Äpfel nicht mit Äpfeln vergleichen

… und warum dafür Hanf ein Lebensmittel und Werkstoff der Zukunft ist

Verrückte Welt – nicht wahr? Dreht man die Uhr nur hundert Jahre zurück, dann bietet sich nicht nur in den Städten ein völlig anderes Bild. Gerade auf dem Land wurde ganz anders gelebt, gearbeitet und vor allem – produziert.

unter der Oberfläche

Es scheint vielen nicht bewusst zu sein, wie sehr sich unsere Lebensmittel über die Zeit gewandelt haben. Nicht nur durch Züchtungen und GenTechnik, sondern gerade auch durch Anbaumethoden. Leute, die eine Allergie auf gewisse Nahrungsmittel entwickelt haben, zeigen dies ganz deutlich. Während Apfel-Allergiker alte Sorten relativ gut vertragen, können sie die wunderschönen Früchte aus dem Supermarkt überhaupt nicht verleiden.

Trotzdem kann man in schlauen Büchern nachlesen, welche Elemente und Inhaltsstoff diese ursprünglichen Produkte standardmässig enthalten. Da steht zum Beispiel bei Apfel

– Nährstoffe: Protein 0.3 g, Fett 0.3 g, Kohlenhydrate 11.7 g, Nahrungsfasern 2.1 g.

  • Mineralstoffe: Natrium 4 mg, Kalium 120 mg, Kalzium 5 mg, Phosphor 9 mg, Magnesium 4 mg.

  • Vitamine: B1 0.03 mg, B2 0.02 mg, B6 0.05 mg, C 5 mg, E 0.5 mg.

Stimmt nur nicht, weil es gar nicht stimmen kann.

Das wäre genauso wenn ich von einem Mensch die optimalen Standard-Blutwerte angeben würde. Kann er ja haben, aber die meisten Leute haben sie natürlich nicht.

Aussen hui und innen pfui

Genauso wie bei jeder Spezies, gibt es eben auch bei Obst und Gemüse sehr grosse Abweichungen. Besonders die moderne Form des Anbaus hat wenig Fokus auf die Inhaltsstoffe der Produkte, dafür sehr viel auf die optische Erscheinung. Eine grosse Tomate in Substrat gewachsen mit haufenweise chemischen Dünger und künstlichen Licht kann einfach kein Paradiesapfel mehr sein.

Deshalb ist es eigentlich nicht verständlich, warum wir noch immer so tun als ob, besonders in der Ernährungswissenschaft.

Natürlich ist das ganz schwierig zu erfassen, aber sich selbst so zu belügen und zu täuschen, ist doch auch nur ein verzweifelter Akt der Hilflosigkeit.

Tatsache ist, dass wir Naturprodukte nicht so einfach pauschal beurteilen können. Wir können uns auch nicht erwarten, dass die glänzenden Zuchtäpfel aus den gestylten Regalen den Arzt fernhalten, so wie es ein englischen Sprichwort sagt ( „an apple a day keeps the doctor away“). Das liegt ganz einfach daran, dass dieser Apfel nicht die Inhaltsstoffe aufweist, die wir brauchen und zusätzlich mit Insektiziden und Konservierungsmitteln übersät worden ist, die uns nicht gut tun. Viele Leute reagieren ja auch schon mit Sodbrennen und anderen Beschwerden auf den Verzehr eines Standard-Apfels und die Zahlen für Allergiker erreichen bald die 10%-Marke.

Nicht der Konsument ist schuld

Dieser Umstand wird gerne auf die Menschen und ihre erhöhte Sensibilität geschoben, kaum einer wagt es aber die eigentliche Ursache dahinter verändern zu wollen. Zu verstrickt und zu kompliziert sind die Abläufe und Akteure der Lebensmittelindustrie bereits miteinander verwoben, dass man gar nicht weiss, wo den Hebel ansetzen.

Beim Hanf ist es gerade umgekehrt: früher als vielseitiges Naturprodukt geschätzt und als Heilmittel sehr beliebt, ist er zum stigmatisierten Mysterium verkommen. Alte Damen wundern sich neugierig, was denn da wirklich dran ist und haben keine Ahnung mehr davon. Junge denken meist an Bewusstseinsveränderung und langersehnte Entspannung durch einen Joint und vor allem, dass sie damit endlich mal wieder lachen können.

Komplex, aber nicht undurchschaubar

Doch genauso kompliziert wie mit den Äpfeln, ihren Sorten, Anbauweise und Verträglichkeit, verhält es sich auch mit dem Cannabis.

Einerseits gibt es Nutzhanf, der als Tierstreu oder Samen in Meisenknödel im regulären Handel erhältlich ist, oder auch zur Gründüngung eingesetzt wird.

Andererseits wurde in den letzten fünfzig Jahren Hanf gezüchtet, bei dem das Rauschmittel THC immer stärker vorhanden ist, unter dem Namen Hasch geläufig, und deshalb vielerorts als Droge klassifiziert wurde.

Dabei gibt es seit Jahrhunderten den gewöhnlichen Speisehanf, dessen Blattwerk als Tee für seine entspannenden Wirkung bekannt ist. Seine Samen enthalten extrem viele Vitamine und man entdeckt auch sie jetzt gerade wieder neu als wunderbare Nahrungsergänzung.

Dann ist da noch der grobfaserige Hanf, aus dem Stricke und sogar Stoffe für Bekleidung hergestellt werden können. Sogar als Baumaterial, auch für Gefährte wurde die Faser getestet, so baute 1941 Henry Ford ein Hanfauto! Diese Idee wird gerade wieder aufgegriffen und damit experimentiert, sodass wird durchaus in einiger Zeit mit Hanf-Karosserien in Öko-Autos rechnen können.

Legal in der Schweiz kann man seit 2018 auch Produkte aus CBD-Hanf kaufen, was für viel Aufsehen und Missverständnisse sorgte.

CBD ist der zweite sehr populäre Wirkstoff im Hanf, sozusagen ein Gegenspieler vom rauschigen THC. Allerdings schreibt man CBD die schmerzstillende und beruhigende Wirkung zu und hat deshalb Pflanzen gezüchtet, die besonders viel davon enthalten, und dafür kaum THC. Häufig wird dieser Hanf auch als medizinisches Cannabis bezeichnet.

Fazit

Ich für meinen Teil halte die extreme Züchtung von einzelnen Wirkstoffen für unlogisch. Da vertraue ich der Natur völlig, dass der ursprüngliche Hanf mit seiner sanften Wirkung genau so ist, wie er sein soll.

Trotzdem werde ich mir die Wirkung von CBD-Öl einmal genauer ansehen und an meinem nervösen Hund prüfen, ob es tatsächlich eine gute Alternative zu Schmerz- oder Beruhigungsmittel ist. Schliesslich sind selbst solche Naturprodukte noch immer viel sympathischer als alle weisse Pillen, deren Inhalt man gar nicht kennt und die ungeahnte Nebenwirkungen haben können.


Wenn du dich intensiver mit dem Thema medizinscher Hanf bzw. Cannabis beschäftigen willst, dann gibt es einen kostenlosen online Cannabis-Kongress Ende August ( via didgistore, also absolut vertrauenswürdig):

Post Author: Susanna

1 thought on “Man kann Äpfel nicht mit Äpfeln vergleichen

    Ingrid

    (16. August 2018 - 20:46)

    Vor cirka 50 Jahren wurden Kleinkinder Waldviertelmit mit einem Mohnzuzler ruhig gestellt. Erst später hat man bemerkt, dass dadurch Gehirnschäden entstanden. Opiate in der Kindheit verabreicht bremsen die natürliche Entwicklung und so ähnlich ist das ja auch bei anderen Drogen wie dem THC-Hanf.
    Es ist also ganz wichtig aufzuklären, was Kindern und Jugendlichen eben nicht gut tut, denn es kann Langzeitfolgen haben.

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