Potential entfalten = Ängste überwinden

Vielleicht aus einem inneren Wissen heraus, bin ich davon überzeugt, dass jedem einzelnen Menschen unglaublich mehr Potential zur Verfügung steht, als derzeit genutzt wird.

Allein die letzten 100 Jahre haben doch gezeigt, dass sich unsere Gesellschaft in einer steilen Lernkurve befindet. Andererseits ist es verblüffend Aristoteles oder andere antike Autoren zu lesen, die bereits viel von dem Wissen und dem Verständnis hatten, das wir heute als Errungenschaft betrachten.

Grund genug zur Annahme, dass es sich bei unserer Weiterentwicklung gar nicht so sehr um die Entdeckung von neuem Wissen dreht, sondern vielmehr um die Nutzung dieser Möglichkeiten für jeden einzelnen, und nicht nur mehr für eine kleine Elite. Ansonsten werden wir all diese grossartigen Erkenntnisse gar nicht richtig miteinander leben können. Also Teilen und Weitergeben anstatt von geheim halten und verstecken.

Die stärksten Ideale unserer Zeit sind Intelligenz, Gesundheit, Schönheit und Reichtum. Wertschätzung von inneren Werten und Ethik sind zwar ein wenig in den Hintergrund geraten, aber auch wieder stark im Kommen. Jedenfalls würde jeder gerne genau diese Eigenschaften an sich stärken und ist sehr interessiert daran neue Wege zu finden, um sie mehr denn je zu leben.

wie jetzt? Alles für jeden?

Solange wir aber glauben, dass unsere Wünsche und Träume zu erreichen immer nur einer kleinen Gruppe vorbehalten bleiben, geben wir uns selbst auch gar nicht richtig die Erlaubnis sie voll zu erleben. Das wäre ja sonst unfair oder bräuchte eine wirklich gute Begründung.

Genau das beobachten viele Leute derzeit, wenn sie nämlich merken, dass sie sich selbst blockieren oder im Weg stehen. Es ist als ob eine innere Tür genau dort verschlossen ist, wo sie eigentlich gerne durch gehen möchten. Doch es ist nicht so einfach diese Tür zu öffnen und es braucht oft viel Mut um durch sie hindurch zu gehen.

Was auch gleich auf die eigentlich Ursache dieser Blockade hinweist: wenn man Mut braucht, dann weil man eine gewisse Angst hat. Das kann Angst vor negativen Reaktionen sein, Angst vor Versagen oder schlichtweg vor dem Unbekannten.

Egal wie – die Angst ist der Grund, dass wir uns verschliessen oder zumindest stehen bleiben, wo wir vielleicht gar nicht mehr stehen wollen.

Angst wirkt lähmend und ist keine gute Motivation

Nun gibt es die eine Option, den Mut zu stärken, indem man sich motiviert und ein Ziel, eine Vision kreiert, die genügend attraktiv ist um trotzdem weiter zugehen.

Die andere Möglichkeit ist sich mit der eigenen Angst zu konfrontieren, sie zu durchschauen und sie abzulegen.

Beides ist meist der Kern von therapeutischen Methoden, die uns helfen sollen und uns von diesen selbstgemachten Begrenzungen zu befreien.

Die Spiritualität ist das Gebiet, wo man sich am meisten damit beschäftigt diese illusorischen Grenzen zu überwinden oder zu umgehen. Dabei macht man nicht halt davor auch ganz originelle Wege zu beschreiten, die manchmal sehr abstrus anmuten, aber alle dem gleichen Prinzip folgen. Nämlich die Überwindung der selbst gesteckten Barrieren, der Ängste, die gar nicht nötig sind um das Überleben zu sichern, auch Existenzängste genannt.

Sie sind der Ursprung, die Kern, warum wir viele von diesen Türen verschlossen halten oder uns sogar daran hindern sie zu durchschreiten.

neue Motivation finden

Unsere Wünsche und Sehnsüchte sollen aber die Triebfeder sein, uns weiter gehen zu lassen. Neugier oder Forscherdrang sind Motivationen, die im Inneren oft spürbar sind. Auch Lust oder ein Gefühl der Anziehung gehören dazu. Diese Impulse und Kräfte sind stark genug um uns in Bewegung zu bringen und uns zu leiten.

Der günstige Nebeneffekt der spirituellen Reise sind allerdings auch ganz „oberflächliche“ Erfolge, so lässt und diese innere Gelassenheit auch äusserlich strahlen und den Körper regenerieren. Die geistige Offenheit gibt uns Raum ganz eigene Beobachtungen zu machen und selbst zu verstehen, was man auch als Intelligenz bezeichnet.

nicht nur die Ursache, auch ihre Folgen gehören bearbeitet

In diesem Ablegen von Ängsten und scheinbaren Begrenzungen, liegt also auch der Schlüssel zur Potentialentfaltung, wie wir sie vieler Orts diskutieren. Das ist allerdings kein leichtes Unterfangen, aber sobald wir uns der ursächlichen Dynamik bewusst geworden sind, können wir zumindest vieles klarer einordnen, was zunächst noch wie ein unlösbares Labyrinth aussah.

Wir wollen uns als vermehrt dem Abbau von Ängsten widmen, ihrer Folgewirkungen wie z.B. Hemmungen und auch dieser defensiven, geistigen Haltung, die wir uns angewöhnt haben. Dann wird es uns auch viel besser gelingen unser Potential zu erkennen, zuzulassen und sogar auszuleben.

Das heisst wir möchten uns vielleicht zunächst Räume der Geborgenheit schaffen, an unserer Fähigkeit zur Entspannung arbeiten und unseren Verstand von negativen Glaubensmustern befreien.

Dazu gibt es ganz viele Techniken und Aktivitäten, die ja auch vermehrt genutzt und geschätzt werden. Sei es Yoga, Meditation oder Naturerlebnisse. Sogar Reisen und Begegnungen auf Veranstaltungen können sich auf gewisse Weise als sehr nützlich erweisen. Aus dem richtigen Blickwinkel betrachtet, ist eigentlich alles was uns im Leben so entgegen kommt hilfreich. Die Kunst ist lediglich diese Perspektive wieder einzunehmen und alles konstruktiv für sich zu verwerten.

Der Weg ist auch das Ziel

Nun wird es uns oft nur schwer gelingen, aus dieser defensiven Haltung auszusteigen, doch es ist möglich. Es ist vereinfacht gesagt eine Sache von Mentaltraining, nämlich seinen Verstand umzuprogrammieren. Das geschieht meist nicht mit einem Mal, sondern schrittweise und auch durch Wiederholungen. Dazu ist es natürlich hilfreich sich eine Vorstellung davon zu machen, wie man gerne denken, fühlen und handeln möchte, um einen Ersatz für das bisherige Muster nachhaltig zu etablieren.

Viele fokussieren dabei auf Taten, jedoch hat sich gezeigt, dass dies häufig der schwierigste Zugang ist. Denn Gedanken erschaffen Gefühle und wir handeln oft aus Gefühlen heraus. Also macht es Sinn die vor allem Denkmustern zu ändern und gleichzeitig unerwünschte Gewohnheiten sowie emotionalen Reaktionen und Handlungen bewusst abzulegen oder auch zu ersetzen.

Zum Beispiel sind Affirmationen eine sehr hilfreiche Technik, die allerdings individuell eingesetzt werden sollte. Nicht jeder gute Spruch ist für jeden Verstand geeignet, manche sind einfach zu grosse Sprünge und können überfordern, anstatt zu fördern.

Individuelle Trainingsprogramme

Jeder steht mit seinem Denken an einer anderen Stelle und der nächste Schritt, den er machen möchte, soll er selbst bestimmen. Solange wir uns dessen bewusst sind, dass lediglich angstbehaftete Gedanken uns bremsen, können wir zumindest einige davon ablegen um einen Schritt weiter zu gehen.

Nichts anderes ist mit dem Begriff „Komfort Zone“ gemeint, nämlich der Bereich, in dem uns diese Ängste eingegrenzt haben. Jeder noch so kleine Schritt raus aus der Zone eröffnet uns neue Möglichkeiten und Erlebnisse. Wir gewinnen zunehmend an Freiheit uns experimentieren zu lassen und uns selbst zu vetrauen.

Genau das ist auch Potentialentfaltung: rausgehen, ausprobieren, beobachten, verstehen, entscheiden, Spass haben.

Lasst uns also ein paar Türen unserer Komfort-Zone öffnen und mal sehen was dahinter liegt. Ob der Nachbar wirklich so böse ist, das Geld wirklich so schlecht oder, das Singen wirklich so schwer oder ober es uns wirklich kümmert, was jemand anderer denkt. 😉

Post Author: Susanna

2 thoughts on “Potential entfalten = Ängste überwinden

    Barbara

    (20. Juni 2018 - 17:27)

    Liebe Susanna
    Das ist mal wieder auf den Punkt getroffen und spricht mir aus dem Herzen. Dieses Thema Angst und wie wir damit umgehen. Das Konstruktive ist soooo wunderbar !!!
    Herzliche Grüsse
    Barbara

      Susanna

      (21. Juni 2018 - 8:29)

      Liebe Barbara!
      DANKE! Danke, dass dir meine Worte Freude bereiten und dich bestätigen.
      Genau dazu sprudelt es nämlich aus mir heraus.
      Ganz liebe Grüsse,
      Susanna

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