Zufällig ….
Vor kurzen kam mir wieder eine alte Oprah Winfrey Sendung unter, wo ein Psychologe sein Konzept der Dankbarkeit als Lösung für den emotionalen Stress präsentierte. Oprah schilderte hellauf begeistert, dass sein Vorschlag, ein Dankbarkeits-Tagebuch zu führen eine gewaltige Auswirkung auf ihr Leben hatte. Die Vorgabe dabei war lediglich täglich 5 Dinge oder Ereignisse festzuhalten, für die man tatsächlich dankbar war. Über einen längeren Zeitraum hinaus schien diese einfache Praxis das Denken und die Wahrnehmung extrem positiv zu beeinflussen. Oprah ist dafür bekannt viele ihrer Zuseher motivieren zu können und so präsentierte sie in ihrer Sendung zahlreiche weitere Erfolgsgeschichten ihres Publikums.
eine Weisheit der Kahunas
Mir kam dabei wieder eine Weisheit aus der Huna Philosphe in den Sinn, die soviel besagt wie: „Das einzige wirkliche Gebet, ist das der Danksagung.“ Diese Aussagen, wie man sie auch den Büchern von Serge Kahili King entnehmen kann, sind auf den ersten Blick immer sehr radikal. Früher schuldete ich dies der englischen Sprache und dem amerikanischen Sprachstil, der sehr plakativ und direkt, manchmal sogar übertrieben ist.
Umso länger ich allerdings über diese und andere Statements nachdachte, sie überprüfte und zu widerlegen versuchte, umso mehr stimmte ich ihnen zu. So auch dem Gebet der Dankbarkeit.
Denn was suchen wir denn im Gebet? Doch nur die Verbindung mit dem allumfassenden Göttlichen, der Natur oder dem Bewusstsein, oder wie auch immer man es nennen mag.
homemade thesis
Aber auch ein andere Überlegung, die ich seit einiger Zeit verfolge, eine These, wenn man so will, passt wunderbar dazu: Was, wenn alle Sorgen und Ängste ein Resultat von Mangel an Dankbarkeit sind?
Dazu ein konkretes Beispiel, das mich auf diese Möglichkeit aufmerksam machte: Mein Haus. Wir wohnen seit über fünf Jahren darin zur Miete und nachdem die anfängliche Begeisterung über den grosszügigen Wohnraum verflogen war, begann ich immer mehr Mängel zu bemerken. Kleine Dinge, die mich störten, wie alte Heizung, zu viele Treppen, kleine Schimmelflecken usw. Schliesslich begann ich von einem anderen Haus zu träumen und wünschte mir etwas Besseres. Ich wurde undankbar.
Kurz darauf begann es bei meinen Finanzen zu kriseln und ich hatte wirklich Mühe die Miete zu zahlen. Schlagartig wurde mir dadurch wieder bewusst wie schön mein Haus und der Garten doch war, wie praktisch und passend für mich. Ich wollte es auf keinen Fall verlieren, doch die finanzielle Situation sah sehr kritisch aus. Gleichzeitig bemerkte ich diesen Gedanken in mir: „Das ist die Strafe für deine Undankbarkeit. Du verdienst dieses Haus gar nicht, wenn du es nicht wertschätzt.“
Könnte das diese unbewusste Ursache für meine Ängste das Haus zu verlieren sein? Der Gedanke etwas gar nicht „zu verdienen“, weil ich so undankbar war? Könnte die kritisierende Haltung zu einer Sache dazu führen, dass man Verlustängste entwickelt?
Also hat man vielleicht auch Sorge seinen Job zu verlieren, wenn er zu nerven beginnt? Quasi als Strafe für die eigene negative Haltung dazu?
Natürlich muss es da auch noch andere Ursache für Verlustängste geben, aber sie könnten durchaus mit der eigenen Selbstkritik zu tun haben, also mit der Angst bestraft zu werden für die eigenen Unzulänglichkeiten.
der Test geht in die nächste Runde
Nun ein Jahr nach meiner Finanzkrise habe ich schon wieder Haus-Probleme: der Vermieter hat angekündigt das Haus verkaufen zu wollen und wahrscheinlich wird es dann abgerissen um einem Block zu weichen. Komischerweise hat mich das dem Haus wieder näher gebracht und ich habe mich entschlossen das Haus zu behalten und darum zu kämpfen. Plötzlich wurde es der einzige Ort auf der Welt, an dem ich gerade leben möchte und sämtliche Mängel sind unwichtig geworden.
Es ist wie in einer Beziehung: man mäkelt am Partner wegen Kleinigkeiten herum, doch kaum überlegt man sich wie es denn ohne wäre, kommen einem wieder all die riesigen Vorzüge der Person in den Sinn. Denn solange sich Sorgen oder Verlustangst noch wegschieben lassen, fühlt man wieder eine ( fast-vergessene) Dankbarkeit für die momentane Situation. Genauso wie ich oft daran denke, dass mein alter Hund bald einmal sterben wird, und ich deshalb wild entschlossen bin, jede Sekunde mit ihm zu geniessen bis dahin.
die Challenge
Hat Dankbarkeit vielleicht mehr mit dem JETZT zu tun als mit der Vergangenheit? Ist sie vielleicht der Ausgangspunkt für die gefühlte Fülle, nach der wir eigentlich ständig suchen? Die spürbare Verbindung mit dem Schicksal und allen Komponenten, die daran mitwirken?
Sie ist sicherlich mental ein Ausweg aus den Sorgen, denn solange ich bewusst geniesse, was ich noch habe, frage ich mich gleichzeitig nicht „wie wird es ohne sein?“.
Echte Dankbarkeit ist sicherlich ein Weg um präsenter zu werden und stärker. Diese aufgesetzten und leeren Dankbarkeits-floskeln, sind aber auch nicht ganz wirkungslos, auch wenn wir ihre hohle Verlogenheit verabscheuen. Wir bevorzugen natürlich das intensive Gefühl der Dankbarkeit, die Freude und Liebe zum Leben und den anderen. Wenn wir wirklich erleben und innerlich wissen, dass das Leben gut ist. Das gibt Kraft und macht uns stark. Davon möchte man jeden Tag fünf volle Portionen – nicht wahr? Also warum nicht Oprahs Tipp mit dem Dankbarkeits-Tagebuch ausprobieren? 5 Ereignisse oder Erlebnisse jeden Tag festhalten, die einfach schön waren. Als Challenge vielleicht? Also ich challenge dich jetzt für die nächsten drei Wochen jeden Tag mindestens fünf Dinge aufzuschreiben, über die du dich wirklich gefreut hast und für die du dich richtig dankbar fühlst.
was das Wasser uns noch sagt
Zu guter Letzt fällt mir noch ein interessantes Ergebnis, der von von Wasaru Emoto begründeten Wasser-Energie-Forschung, ein. Man hat Wasserbehälter beschrieben, jeweils mit verschiedenen Worten und nach einiger Zeit die veränderte Energiefrequenz des Wassers gemessen. Entgegen aller Erwartungen war es nicht das Wort „Liebe“, das am besten abschnitt, sondern „DANKE“.
Danke & Alles Liebe,
Susanna
2 thoughts on “Ist echte Dankbarkeit die Lösung?”
Ingrid
(14. Mai 2018 - 18:05)Sehr gut beschrieben, ich fühl mich sehr wohl wenn ich den Tag mit einem DANKE an das Universum beendet.
Ein DANKE für den Tag an dem ich Leben durfte denk ich ist wichtig.
Unsere Probleme drehen sich meist nur Materielles! Im Vergleich zu den Menschen in den Kriegsgebieten eigentlich nur Peanuts. Wenn man nicht weiß wie am nächsten Tag seine Familie ernähren soll oder diese noch lebend sehen wird.
Laura
(20. Juni 2019 - 18:42)Wow, richtig toll geschrieben. Finde die verschiedenen Beispiele richtig klasse. Am besten gefällt mir die These „Was, wenn alle Sorgen und Ängste ein Resultat von Mangel an Dankbarkeit sind?“. Ich glaube da ist viel Wahres dran. Ich habe mich vor geraumer Zeit dazu entschieden, ganz bewusst dankbar zu werden. Ich habe mir dafür ein Dankbarkeitstagebuch zugelegt, das mir den Prozess erleichtert und gleichzeitig viel Freude bereitet. Und mittlerweile kann ich wirklich sagen, es wirkt. Ich nehme all die schönen Dinge viel bewusster wahr und sie haben viel mehr Bedeutung, als das, was manchmal eben nicht klappt. Ich bin dadurch auch von Grund auf irgendwie fröhlicher geworden. Vom Gesetz der Resonanz bin ich ebenfalls überzeugt – wer dankbar ist, zieht automatisch mehr in sein Leben, wofür er dankbar sein kann. Kürzlich habe ich eine tolle Seite entdeckt, ich hoffe es ist ok, wenn ich sie hier erwähne. Mir fiel die Wahl des richtigen Dankbarkeitstagebuches damals nämlich echt schwer, es gibt schon sehr viele davon. Auf der Seite werden die 5 meistgekauften Exemplare miteinander verglichen. Vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen nachträglichen Leser hier
https://www.dankbarkeitstagebuch.de