Seelischer Schmerz und Lösungen

Wenn man diesen Audruck einmal googelt tauchen haufenweise Ratschläge und Tipps auf, wie damit umgehen. Und es ist ja auch tatsächlich eines der grössten Probleme der Leute.

Doch leider fand ich sämtliche Vorschläge im Internet, wie man mit diesem inneren Schmerz umegehen sollte, halbherzig. Das hat zum einen damit zu tun, dass ich den Mensch und die Seele tiefer sehe und zum anderen damit, dass jeder Fall anders ist. In den letzten fünfzehn Jahren habe ich mich sehr intensiv mit genau diesem inneren Leid und Lösungen dafür auseinandergesetzt. Und es gibt kein Patentrezept, aber ich habe grundsätzliche Prinzipien entdeckt.

innerer Perspektivenwechsel

Zugegeben die Theorie hilft manchmal nur wenig, weil es einen persönlichen Erkenntnisprozess braucht, wie eine schmerzliche Situation anders gesehen werden kann. Da ist der Verstand manchmal sehr träge und vor allem rechthaberisch und wehrt sich sehr das Schicksal aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

Trotzdem ist der sinnvollste und schnellste Schritte raus einer Misere immer eine neue Sichtweise auf ein Problem. Denn erkenne ich einmal die grösseren Zusammenhänge und die Sinnhaftigkeit des Schicksals, dann habe ich eine nachhaltige und ehrliche Haltung gefunden. Und genau diese Perspektive ist es, die mir bei der nächsten Herausforderung wieder hilfreich sein wird.

Es gibt verschiedenste Techniken um diese höhere Sichtweise zu erreichen und praktiziert man sie lange genug, ändert man auch seine Gewohnheit wie man alltägliche Dinge betrachtet. Das Schwierige daran ist ( wie immer), dass man an anderen Menschen viel besser erkennt, woran es hakt, während man bei dein eigenen Problemen häufig ein „Brett vorm Kopf“ hat.

das WIE

Natürlich klingt es verlockender durch Hypnose, Klopftechniken oder NLP schnell destruktive Gedanken durch positive zu ersetzten. Doch häufig kennen die Anwender weder positivere Sätze noch hatten sie eine Möglichkeit Gedanken auf ihre Qualität zu überprüfen.

Der eigentlich kritische Faktor dabei ist aber, dass auch der Sprachgebrauch, also das Benutzen einzelner Wörter sehr individuell verschieden ist. Denn durch Erfahrungen assoziiert jeder etwas anderes mit Wörtern wie „schlank“, „reich“, „zufrieden“ oder „gesund“ usw. Oder hat vielleicht sogar noch negative Gefühle damit verknüpft.

Es macht also viel mehr Sinn einen individuellen AHA-Moment des Umdenkes durch eine neue Perspektive zu erzeugen, und ihn mit einem bewussten Umtrainieren von Denkgewohnheiten zu ergänzen. Die Erfahrung, wie man sich selbst gedanklich umtrainiert, ist nämlich auch ein sehr wichtiger, wenn nicht der wichtigste Schritt zur Selbstbestimmung. Also zu lernen wie man sich selbst und seine Gedanken managt ist die mental Skill, die wir brauchen und wollen.

ANLEITUNG

Hier also das prnzipielle Grund-Rezept um aus dem Schmerz auszusteigen:

1) Finde eine neue, positivere und wahrere Sichtweise auf dein Problem
2) Wiederhole sie gedanklich so oft wie nur möglich um deine Denke umzugewöhnen
3) Funktioniert beides nicht, versuch es zuerst mit guten Affirmationen ( z.B. Louise Hey), die möglicherweise gar nichts mit deinem eigentlichen Problem zu tun haben, dich aber in eine positivere Denkweise bringen.


Grundsätzliches zu dem Thema

Da ich gerne dem Wesen der Dinge auf den Grund gehe, möchte ich auch hier meine Erkenntnisse über seelischen Schmerz anbieten. Diese sind vielleicht nicht sofort verständlich, weil das Mainstream-Denken und -Reden sehr davon abweicht. Doch sie basieren auf intensiver und umfangreicher Recherche an Klienten und natürlich meinem eigenen Blick in die Tiefe.

Schmerz ist hausgemacht

Schmerz hat mit der Ablehnung oder negativ Bewertung der Realität zu tun. Ich finde etwas also falsch oder schlimm, ungerecht oder es macht mir Angst. Meist richtet sich mein Blick dabei auf einen anderen Menschen, der irgendetwas getan hat, das mich aus der Bahn wirft oder stark verunsichert. Der Weg aus dieser Schuldzuweisung ist die tiefe Erkenntnis, dass alles aus einem Grund passiert und oft erst im Nachhinein auch etwas Positives mit sich bringt, auch wenn ich es im Moment nicht erkennen kann.

der Kopf ist das Problem, nicht das Herz

Leid entsteht aus negativen Gedanken und genauso wie jedes unangenehme Gefühl ist es Ausdruck dafür, dass Kopf und Herz sich widersprechen. Trotzdem fühlt es sich an als ob das Herz weh tun würde, doch das, was tatsächlich schmerzt ist der Widerspruch des Kopfes. Leert man also den Kopf oder lenkt die Gedanken auf etwas anderes, so verschwindet der Schmerz im gleichen Augenblick. Deshalb ist auch Ablenkung häufig ein approbates Mittel um von heftigen Emotionen eine Auszeit zu bekommen und zu regenerieren. Noch besser funktioniert Meditation, sofern man Übung hat bewusst seine Gedanken abzuschalten.

es gibt noch viel zu tun, um in diesem verwirrten Kopf aufzuräumen

Wir haben noch zahlreiche andere Glaubensmuster in unserem Kopf, die häufig den Schmerz rechtfertigen und ihn quasi als Strafe behalten wollen. Dazu zählen Schuldgedanken, schlechtes Gewissen, Minderwertigkeit und auch die Überzeugung, dass man nicht nur glücklich sein kann. Solche Glaubensmuster wurden uns von Kindheit an vorgesagt und werden noch immer ständig wiederholt. Nicht nur von Aussen, sondern wir wiederholen sie häufig als Zweifel in unseren eigenen Gedanken. Sie sind das eigentliche Problem, doch sie loszuwerden ist langwierig. Schliesslich fallen sie uns gar nicht mehr als „negativ“ auf und es gibt sehr viele von ihnen. Und weil wir sie schon so oft gehört haben halten wir sie irgndwie für wahr ohne sie gründlich zu hinterfragen. Selber nachdenken und selbst bestimmen was wir denken wollen, gehört also auf den neuen Lehrplan. Das ist ein wesentlicher Teil des Paradigmenwechsels in dem wir uns gerade befinden. Denn Individualität und Selbstbestimmung haben damit zu tun, dass jeder einzelne seine Erkenntnisfähigkeit benutzt und auch anwendet.

das Herz als Kompass verwenden

Ich bin davon überzeugt, dass in unserem tiefen Inneren die Antworten auf alle Fragen liegen und lediglich dieser verkorkste Verstand entwirrt werden sollte. Unsere Köpfe sind voller unterschiedlicher und widersprüchlicher Gedanken und nur sehr wenige von ihnen haben Bestand.

Wenn wir nun unsere Gefühlslage als Indikator oder Kompass für die Richtigkeit und Wahrhaftigkeit unserer Gedanken benutzen, wird das Leben gleich viel einfacher. Das heisst aber auch sich wie Kinder nicht mit mittelmässigen Gefühlen abzufinden, sondern immer nach dem reinen Glück zu suchen. Und manchmal überraschen wir unseren Verstand noch mit der banalen Erkenntnis, dass die Freude über kleine Dinge die schönste ist.

Wenn es also darum geht, den Verstand wieder von negativen Gedanken zu befreien, dann können Kinder unsere besten Lehrer sein.

Post Author: Susanna

3 thoughts on “Seelischer Schmerz und Lösungen

    Aurelia Mana

    (17. Dezember 2017 - 8:40)

    Hey Susanna danke für deinen fantastischen klaren artikel zu diesen Thematiken. Ich liebe deinen Forschergeist

    Lass es dir wohl ergehen und eine entspannte und sinnreiche Festtagszeit.

    En liebe knuudlgrüesd

    Pete J. Probe

    (1. Mai 2018 - 7:56)

    Danke für die klare Ansage!
    Ich hatte mich ja schon einmal mit meiner Katze (als Trainer 🙂 ) für Achtsamkeit bei dir eingemischt.
    Jetzt möchte ich gern etwas beitragen, was mich schon lange beschäftigt und immer wieder mal zum Thema wird. Es streift auch sowas wie einen spirituellen Bereich, wenn man so will.
    Es geht um die von C.G. Jung entdeckten Synchronizitäten. Und ich habe für mich herausgefunden, dass diese Erscheinungsformen aus einer `Misere´ herausführen können, es sei denn man hat Geduld. Daher auch mal mein Satz: Wer Geduld hat, kann alles überstehen. Und das trifft insbesondere auf unsere schnelllebige Zeit zu, in der alles schneller geht und keiner mehr Zeit hat.
    Bei Interesse möchte ich meine ziemlich alten Artikle dazu gern mit dir teilen und nehme mal den mit den meisten Kommentaren:
    https://4alle.wordpress.com/2012/12/02/synchronizitat-oder-zufall/
    Vielleicht magst du etwas dazu beitragen!
    Vielen lieben Dank soweit! Und einen schönen warmen Mai!!
    Jürgen aus Loy (PJP)

    Pete J. Probe

    (17. Mai 2020 - 8:35)

    Guten Morgen Susanna,
    am 1. Mai 2018 hab ich mich bei dir mit den sog. Synchronizitäten eingemischt, die sehr viel mit Achtsamkeit(sübungen) zu tun haben, um eine tiefere Sichtweise auf unsere Umgebung zu erlangen, ohne besondere Erwartungen daran zu knüpfen. Dann ergeben sich Dinge, mit denen man nicht gerechnet hat, insbes. diese Synchronizitäten (so hab ich das in aller Kürze jetzt zum ersten mal auszudrücken versucht).
    Ich möchte noch einige Gedanken hinzufügen, was den therapeutischen Prozess betrifft, wobei du selbst den persönlichen Kontakt zu Klienten vorziehst mit den Worten „Dies ist mir ein besonderes Anliegen, weil sich im intensiven Miteinander viel mehr bewegen lässt…“. In dieser Hinsicht hat der Neurobiologe Gerhard Roth den Begriff der `therapeutischen Allianz´ geprägt und bewiesen, dass nichts anderes den Erfolg einer Therapie bewirkt. Und ich denke, dass du diese Allianz als Persönlichkeit im `intensiven Miteinander´ sehr gut zur Anwendung bringst.
    Noch eine persönliche Ergänzung zum `wie´, weil ich häufig gerne frage: `Wie geht das?´, wenn`s um theoretische Abhandlungen geht. Und zu deinen 3 Punkten Grundrezept möchte ich noch einen 4. hinzufügen: Es geht mir (aus aus eigener Erfahrung) darum, in`s TUN zu kommen, zB um ein Ziel zu erreichen oder einen Gedanken zu verwirklichen, den man nicht TUN mag. Da kommt für mich die Resilienz in`s Spiel.
    Diesbezüglich hat folgender Spruch mein Verhalten nachhaltig verändert :
    `When was the last time you did something for the first time?´
    Mein Fazit: Nicht lange überlegen, einfach (sich trauen und) machen.
    Sorry, dass ich mich hier so ausbreite, aber du hast mich mit deinen Worten dazu inspiriert!! Ob`s passt, weiß ich nicht.
    Vielen Dank, pass auf dich auf und mach`s gut!!
    Jürgen aus Loy (PJP)

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