Diabetes = Zuckersucht.

Zur Zeit erlebe ich wieder vermehrt Diabetes Probleme in meiner Praxis. Grund genug sich mit dem Thema einmal alternativ auseinander zu setzten.
Ja – der Körper produziert nicht genug Insulin – ich weiss. Aber dreh es mal um: der Mund nimmt zu viel Zucker zu sich!
Wenn ich mir ansehe was Beinahe- und Voll-Diabetiker so zu sich nehmen, dann wird mir fast übel. So viel Zucker esse ich in einer Woche nicht, wie die sich an einem einzigen Tag rein pfeiffen. Ich rechne dabei natürlich Weissmehle und Getränke genauso mitein, wie schell abbaubare Kohlehydrate in Hauptspeisen und „Zwischenmahlzeiten“. 😉
Gewöhnung
Da muss man sich zwangsläufig fragen warum machen das einige und warum die anderen nicht.
Meine Erklärung dafür ist simpel. „Der Mensch ist ein Gewohnheitstier“, sagte schon Johann Wolfgang von Goethe so treffend. Man gewöhnt sich also an Süsses und steigert das ganz unbewusst, unauffällig, so wie ein Koffein-Junkie eben seinen Kaffeekonsum. Schleichend und völlig unbemerkt steigt der tägliche Verbrauch von Zuckerhaltigen immer mehr und dem Körper scheint es gut zu tun. Wir sind aufgedreht, alert und fit. Bis der Zuckerspiegel wieder zu sinken beginnt, denn dann schreit der Körper mit Heisshunger sein Verlangen nach Nachschub heraus. Gemeinerweise ist auch immer irgendwo etwas Süsses zur Stelle, sei es an Automaten, am Kiosk oder im Zug.
Intervention 😕 ?
Beobachte einmal jemanden, der gerade riesen Appetit auf etwas Süsses bekommt. Er wirkt wie von Sinnen, wie ein Süchtiger auf der Jagd nach einem Quick-Fix. Aber auch Kohelhydrate, der sehr schnell in Zucker umsetzbar sind, mit sogenannten hohen glykämischen Index, bringen beinahe den gleichen Effekt wie Zucker selbst. Deshalb erlebt man bei vielen Diabetikern, dass sie sehr viel Weissbrot essen, Kartoffelpüree oder süsses Obst.
Schau mal in den Einkaufswagen der insulinspritzenden Oma und es graut dir. Am liebsten möchte man sie entmündigen und sie ernährungsmässig bevormunden, so viel süsses Zeug und leicht umsetzbare Kohlehydrate findet man dort! Kuchen, Baguette, Fertigmahlzeiten, Früchtejoghurt und Gummibärchen machen den Grossteil des Einkaufs aus.
Wo liegt die Lösung?
Diabetes ist ein reines Ernährungsproblem und kann auch über die Ernährung gelöst werden, da sind sich Forscher einig. ( ist so!)
Warum also gelingt es den Diabetikern nicht ihren Speiseplan in den Griff zu bekommen und so auf Insulin von der Pharma zu verzichten?
Weil sie süchtig sind auf Zucker! Genauso wie jemand, der raucht sich an den Nikotin gewöhnt hat und wie viele andere Süchte in unserer Gesellschaft Gang und Gebe sind. Der Körper verlangt nach Zucker und das Gehirn kommt mit fadenscheinigen Ausreden warum es jetzt eine gute Idee wäre etwas Süsses zu essen. ( Klassiker ist: „ich bekomme sonst einen Hyper 😉 „)

Eine nachhaltige Änderung des Verhaltens muss daher im Kopf beginnen, ähnlich wie bei Magersüchtigen, Rauchern und Alkoholikern. Das ist allerdings unbequem und schwierig und wird kaum in Erwägung gezogen. Deshalb wird die Diagnose Diabetes mellitus sehr profitabel von Pharma und Lebensmittelindustrie ausgenutzt. Diabetikerprodukte machen einen der am stärksten boomenden Wirtschaftszweige innerhalb des Gesundheitssystems aus und jegliche Aufklärungsarbeit wäre wirtschaftlich kontraproduktiv.

🙄 Stattdessen werden Diabetiker abhängig vom pharmazeutischen Insulin, bleiben süchtig nach Zucker und leiden zudem immer öfter unter schlechten Gewissen, weil sie selbst wissen, was sie nicht essen sollten und es trotzdem tun.

So wird man den Teufelskreis nicht durchbrechen. Ich hoffe noch immer auf die Not der Krankenkassen, die das Ganze nicht mehr finanzieren wollen und hier vernünftige Massnahmen ergreifen oder zumindest mehr aufklären.

Wer sich mehr für das Thema interessiert, hier noch ein paar Links:

DasErste: Macht Zucker wirklich süchtig?

Wirtschaftwoche: WHO warnt vor verstecktem Zucker

Deutsches Zentrum für Diabetesforschung: Klinische Studien


P.S.: Neueste Studien zeigen auch, dass der Konsum von tierischen Fetten in Fleisch und Milchprodukten mitverantwortlich für den erhöhten Zuckerspiegel sind. Viele Fette bilden Ablagerungen in der Bauchspeicheldrüse und verlangsamen so die körpereigenen Insulinproduktuion. Es wurden Versuche mit veganen Diäten gemacht, in den die Probanden trotz gleichbleibenden Kohlehydratkonsum ihre Zuckerspiegel bedeutend senken konnten. Das heisst also, nicht nur der Zuckerkonsum, sondern auch die restliche Ernährung ist wichtig um Diabetes unter Kontrolle zu bringen.

Disclaimer: ich habe auch einige Leute kennengelernt, die tatsächlich unter einer angeborenen Fehlfunktion der Bauchspeichedrüse litten und ihre Diabetes hatte überhaupt nichts mit ihrer Ernährung zu tun hat. Diesen Leute möchte ich natürlich ausdrücklich ausnehmen. Es handelt sich dabei aber auch wirklich um Ausnahmen, die weniger als 1% aller Diabetiker ausmachen.

Post Author: Susanna

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